Erfahrungsbericht: Zentralmatura-Versuchskaninchen in Mathematik
Erfahrungsbericht von Nadine, Mai 2015
Ich, Nadine, bin 18 Jahre alt, Gymnasiastin der Schulen der Dominikanerinnen Wien 13 und wurde in den letzten zwei Jahren darauf hintrainiert, erfolgreich die Zentralmatura abschließen zu können, besonders im Fach Mathematik.
Neues System in Mathematik
Anders als in den Schulfächern Englisch oder Deutsch, wo sich an den Aufgabenstellungen nicht sonderlich viel geändert hat, wurde das System in Mathematik „komplett auf den Kopf gestellt“. Zum ersten Mal mit dem „Kreuzerlsystem“ wurde ich in der sechsten Klasse Gymnasium konfrontiert. Die Benotung unserer Schularbeiten glich mit jedem Mal mehr der Benotung der Zentralmatura, bis wir schließlich im November 2014 an der BIFIE Zentral Schularbeit teilgenommen hatten. Überraschender Weise hat unsere Schule besonders gut darin abgeschlossen, nicht einer bekam etwas Schlechteres als ein Befriedigend.
Mathestunde für Mathestunde wurden wir für die Zentralmatura mithilfe von BIFIE Beispielen trainiert. Hausaufgaben gab es seit Oktober nicht mehr, wir sollten zuhause selbstständig alle BIFIE Beispiele von der Homepage durchgehen.
Der Matura-Tag
Nun war es soweit, 11. Mai 2015 – Tag der Zentralmatura in Mathematik. Es gab einen Sitzplan, jedoch war es den Klassenlehrern selbst überlassen, ob sie Trennwände in den jeweiligen Klassen aufstellen oder nicht. Unsere Klasse besteht aus nur 15 Schülern, weshalb Trennwände nicht notwendig waren. Jeder hatte einen eigenen Tisch auf dem eine Nummer klebte. Wir bekamen die Booklets ausgeteilt, worauf wir Namen und Klasse schreiben mussten und die Frau Professor begann die Einweisungen vorzulesen. Diese beinhalteten die korrekte Beantwortung auf die jeweiligen Formate (Interpretation, Kreuzerl, Zuordnung…)
Beim ersten Durchblättern fiel sofort auf, dass nicht wie gewohnt fast alles zum Ankreuzen war, sondern viel zum Interpretieren und rechnen. Die ersten drei Aufgaben waren überraschend schwer, man musste von Fahrenheit auf Grad Celsius umrechnen, etwas umformen in Hinsicht auf ein Sehwinkel usw… danach kamen Beispiele mit Funktionen, Integral und Wahrscheinlichkeit, was mir einfacher erschien. Das Integral musste man diesmal selber bestimmen und herauslesen, dies war noch bei keinem vorherigen BIFIE Beispiel der Fall. Bei den Wahrscheinlichkeitsrechnungen gab es keine Überraschungen, sowie bei den Funktionen. Die Statistikbeispiele waren ebenfalls machbar.
Meine Meinung zur Mathe-Matura
Mein persönlicher Eindruck dieser Zentralmatura Mathematik war, dass sie nicht so „kinderleicht“ wie die BIFIE Schularbeit im November 2014 war. Ich glaube, dass ich die Matura ohne die diversen Mathe Matura Vorbereitungskurse, die ich neben der achten Klasse machte, nicht geschafft hätte. An diesem Punkt denke ich, dass Kinder, die aus ärmeren Verhältnissen kommen und sich diese kostspieligen Kurse nicht leisten können, es äußerst schwer haben werden, sich dem BIFIE Niveau anzupassen. An den Aufgaben liegt es nicht, sondern an der Benotung. Hat man drei Graphen richtig zugeordnet und den vierten falsch, so bekommt man unfairer Weise 0 Punkte. Mein Apell lautet wie folgt: vielleicht sollte das Benotungssystem entschärft werden.