Erfahrungsbericht von G. L.
Meinen ersten Versuch, den MedAT zu bestehen, startete ich im Jahr 2013. Ich habe im Juni maturiert und drei Wochen später den Test absolviert. Ich hatte zwar einen einwöchigen Vorbereitungskurs belegt, aber aus Zeitmangel viel zu wenig dafür gelernt. Ich hatte mir nicht zu viel erwartet und war doch enttäuscht, als ich einige Wochen später das negative Ergebnis erhielt. Ich beschloss, den Test noch einmal zu versuchen, da ich unbedingt in Wien studieren und vor allem mir selbst beweisen wollte, dass ich es mit genügend Lernaufwand schaffen könnte.
Ich nahm mir vor, alles zu tun, um den Test zu bestehen. Ich meldete mich zu einem längeren Vorbereitungslehrgang an, besorgte mir die meisten der empfohlenen Lernunterlagen und meldete mich schließlich im Frühjahr 2014 für den MedAT-Z an. Ich wollte aber auch für Ausweichmöglichkeiten sorgen, sollte ich den Test nicht bestehen und schickte Bewerbungen an einige andere Universitäten. Ein Problem bei den verschiedenen Unis war, dass ich von jeder unterschiedlich schnell eine Antwort erhielt. So fielen zwei der Optionen schon von vornherein weg, da ich die Zusage erhielt, bevor der MedAT überhaupt stattgefunden hatte.
Nach einem Semester mäßigem Interesse an meinem Übergangsstudium, entschied ich mich, die restliche Zeit für die Vorbereitung auf den Test zu nutzen. Manche Menschen werden euch erzählen, dass sie von 8 Uhr früh bis 6 Uhr abends lernen und dass dieser Zeitaufwand der Schlüssel zum Erfolg ist. Ich persönlich stand in diesem Semester meistens zeitig auf, frühstückte und nutzte dann den Vormittag, um zu lernen. Den Nachmittag nahm ich mir dann immer wieder frei und konnte ohne schlechtes Gewissen entspannen. Natürlich lernt jeder zu einer anderen Tageszeit am besten und jeder hat ein anderes Tempo. Es ist aber sehr wichtig, sich selbst auch Pausen zu gönnen, sonst verliert man nach einiger Zeit Vorbereitung schnell den Verstand.
Jeder Lerntag begann bei mir zuerst mit dem Wissensteil und in regelmäßigen Abständen folgten dann die kognitiven Übungen. Ich hielt mich dabei sehr genau an die offiziellen Stichwortlisten, da man sich sonst sehr leicht in der riesigen Stoffmenge verliert.
Für den MedAT-Z ist zusätzlich der manuelle Teil, vor allem das Drahtbiegen, ein Abschnitt, bei dem sich das Üben auf jeden Fall auszahlt. Man kann sich wichtige Punkte beim Test und einen großen Vorsprung den anderen gegenüber sichern.
Ich habe die letzten Schwierigkeiten beim Wissensteil noch bis zwei Tage vor dem Test wiederholt und dann versucht, mich zu entspannen und abzulenken.
Am Testtag war ich nicht übermäßig nervös, da ich die Situation bereits kannte. Ich konnte auch einige Fehler aus dem vorigen Jahr vermeiden. Zum Beispiel hatte ich nichts an der Garderobe abzugeben, ich hatte nur mein durchsichtiges Behältnis mit meiner Sitzplatzbestätigung, Essen und Trinken bei mir.
Beim Test selbst gab es immer wieder Leute, die meinten, sie hätten ein wahnsinnig gutes Gefühl und viele andere um sie herum damit unglaublich verunsicherten. Die wenigsten können aber wirklich abschätzen, wie gut sie beim Test waren. Ich persönlich hatte meine Zweifel beim Wissensteil und auch der kognitive Abschnitt kam mir in diesem Moment unglaublich schwer vor – trotzdem habe ich bei Zahnmedizin in Wien Rang 1 belegt. Wie man sich an diesem einen Tag fühlt und wie man den Test empfindet, sollte man nicht überbewerten!
Ich würde jedem, der zum MedAT antreten will, empfehlen, genügend Lern- und auch Pausenzeit einzuplanen, sich von anderen nicht verrückt machen zu lassen und sich trotzdem an mehreren Universitäten zu bewerben oder für einen anderen Plan B zu sorgen. Auch wenn ich unbedingt in Wien studieren wollte, war es beruhigend zu wissen, dass ich auch an anderen Universitäten einen Platz erhalten hätte!
Es ist nicht das Ende der Welt, den Test nicht zu bestehen – wichtig ist, sich mit genügend Zeit und Disziplin darauf vorzubereiten, dann wird man auch die Erfolge für die harte Arbeit ernten!