Von Annika K.
Am 8. Juli 2016 fand der letzte Medizin-Aufnahmetest in Wien statt. Zu diesem Aufnahmetest bin ich angetreten und habe ihn erfolgreich gemeistert, obwohl es mein erster Antritt war und ich erst im Juni meine Matura gemacht hatte. Hier sind meine Erfahrungen, die ich bei der Vorbereitung für den Test gesammelt habe:
Bei der BeSt-Messe im Jahr 2015 gab es einen Informationsstand zum MedAT, bei dem ich mich über die verschiedenen Möglichkeiten für die Vorbereitung auf den Test informierte. Unter anderem wurden Übungsbücher vorgestellt, die allerdings ihren stolzen Preis hatten. Daher beschloss ich, zuerst einen Vorbereitungskurs zu machen, um zu sehen, wie notwendig solche Bücher für mich seien. Der Vorbereitungskurs fand in den Weihnachtsferien 2015/16 statt, er war 4 Tage lang und behandelte besonders den kognitiven Teil vom Test. Es wurde viel erklärt und geübt, auch eine Testsimulation fand an einem Tag statt. Die Themen vom Wissensteil wurden kurz überflogen. Dieser Kurs wurde von aufnahmeprüfung.at organisiert und war ziemlich gut für die kurze Zeit, in der er stattfand.
Wie mir die Testsimulation geholfen hat
Nach der Testsimulation war mir einiges klar: Zu den Wissens-Unterbereichen von Biologie und Chemie wird bei dem Test am meisten gefragt, deshalb meldete ich mich in den beiden Fächern für die mündliche Matura an. So war ich einerseits dazu „gezwungen“, den Stoff ordentlich zu lernen, und andererseits musste ich mich dadurch nicht parallel zu den mündlichen Maturafächern mit Biologie und Chemie für den Aufnahmetest beschäftigen. Das hat mir eindeutig geholfen, beim Aufnahmetest hatte ich fast alle Punkte auf Chemie!
Außerdem erkannte ich durch den Vorbereitungskurs, welche Bereiche vom kognitiven Teil meine Stärken und meine Schwächen waren. Um das Ganze zu üben, meldete ich mich bei velumed.at an, kann ich wirklich nur empfehlen – denn insgesamt ist der Zugang günstiger (ca. €40, bzw. €25, wenn man einen Vorbereitungskurs gemacht hat), als die vielen Übungsbücher, und man hat lauter verschiedene Übungen und auch Testsimulationen, die man machen kann.
Allgemeine Tipps
Als Vorbereitung auf die Merkfähigkeit habe ich mir ein „Major-System“ für Zahlen angelegt, bei dem man je eine Zahl zwischen 00-99 mit einem abstrakten Begriff oder einer seltsamen Tätigkeit codiert. So lassen sich die Zahlen, die auf einem Allergiepass stehen (aus je 5 Ziffern), als Sätze lesen und man muss sich während des Tests nicht so viele Zahlen merken. (Bsp: 17501 = „Wenn er am Klo sitzt, kratzt er sich auf der Brust und streichelt Kakteen.“)
Sonst habe ich geübt. Mit einer App am Handy Wortflüssigkeit (App: „WortMIX“, gratis auf GooglePlayStore), mit Velumed alle anderen kognitiven Fähigkeiten. Das Zahlen-Major-System habe ich auswendig gelernt (hat bei mir am längsten gedauert), sonst habe ich Biologie und Chemie für die Matura gelernt. Was mir auch sehr viel geholfen hat, war der Gedanke an den Traumjob, und die Unterstützung von allen Seiten. Denn wenn andere einen ermutigen, weiterzumachen, dann hilft das enorm.
Am Tag vom Test war ich ziemlich nervös, ich startete möglichst bald von Zuhause weg, um ja pünktlich zu kommen, am Weg dorthin habe ich dann teilweise überlegt, einfach umzudrehen und weiterzuschlafen – die Gefühle waren nicht so einfach zu kontrollieren. Wie auch immer, ich war im Endeffekt viel zu früh am Testgelände, dafür hatte ich auch keine lange Wartezeit, um auf meinen Sitzplatz zu kommen und auch die Schlangen vor der Toilette waren noch nicht so lang. Überraschenderweise war die Atmosphäre in der Halle entspannter, als angenommen; es lag kein Hauch von Konkurrenzkampf in der Luft. Dadurch verflog die Nervosität schnell.
Apropos Luft: Relativ warm anziehen. Die Halle ist ordentlich klimatisiert und genau im Juli kann das blöd sein, wenn man luftig angezogen ist. Also lange Hose (Jeans oder dickere Jogginghose) und langärmeliges Gewand anziehen, Weste mitnehmen oder „Zwiebelschichten“. Besser ist es, zu viel Gewand dabei zu haben, als zu wenig. Essen mitzunehmen war erlaubt, allerdings nur in durchsichtigen Behältern (damit man keine Schummelzettel schmuggeln kann), auch Flaschen ohne Etikett durfte man dabeihaben. Sonst nur einen Ausweis. Währenddessen Traubenzucker zu essen ist von Vorteil.
Der Test war schneller vorbei, als gedacht. Und danach hatte ich keinen Plan, ob ich ihn geschafft hätte oder nicht, weil ich es nicht gut einschätzen konnte; schließlich setzt der/die beste KandidatIn die 100% fest. Daher einfach nachher Urlaub machen und entspannen oder sich anders ablenken! Das Ergebnis wird schon irgendwann kommen.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung und alles Gute für den Aufnahmetest! Wenn ihr wirklich ins Studium wollt, dann schafft ihr es, ganz bestimmt. Und wenn nicht beim ersten Mal, dafür fix beim zweiten Antritt.