Testarten gibt es viele. Ob ein persönliches Gespräch, Englisch, Allgemeinwissen oder Assessment Center. Die Arten sind breit gefächert. Aber welche sagen am meisten über die Eignung eines Studenten aus? Wir haben verschiedene Personen aus dem Fachbereich befragt und bringen hier ein paar Meinungen.
„Man kann das nicht allgemein sagen. Es kommt ganz auf das Studium an“, so ein Professor an der FH Wien. „Wenn jemand eine Aufnahmeprüfung für Tourismus macht, dann wäre das wichtigste der Englischtest. Für Journalismus wiederum das Schreiben und das Assessment Center.“ Er ist der Meinung, es gibt keine Testart, die für alle Studien am aussagekräftigsten ist. „Man muss da schon auch ein bisschen nachdenken darüber. Was bringt es denn, wenn man in der Technikbranche gutes Sprachverständnis hat?“ Natürlich kann man alles immer und überall gut brauchen, meint der Professor, aber aussagekräftig ist für jedes Studium etwas anderes. „Was ich aber wirklich für alle Studienrichtungen als aussagekräftig bezeichnen würde, ist das persönliche Auftreten und Selbstbewusstsein. Hat wer den EMS-Test geschafft, heißt das noch lange nicht, dass er dann ein guter Arzt wird, weil eben hier kein Wert auf das Auftreten und die soziale Kompetenz gelegt wird.“
Anderer Meinung ist Johanna von der Schülervertretung. „Englisch ist die oberste Priorität in fast allen Studiengängen.“ Englisch braucht man überall, meint die 17-jährige Schülerin aus Kärnten. Ob in der Wirtschaft, Geisteswissenschaften oder bei Lehramtsberufen, glaubt man Johanna, so ist Englisch am aussagekräftigsten. „Natürlich braucht man dann bei den verschiedenen Studienrichtungen noch die studiengangsspezifischen Eignungen. Also zum Beispiel in der Technik mathematisches Verständnis etc.“ Dennoch gibt es bei fast jeder Fachhochschule oder Universität schon einen Aufnahmetest mit englischem Teil.
Eine vollkommen andere Sicht auf die Lage hat Julian, Mitglied bei der ÖH-Studentenvertretung. „Ich denke, dass keine Testart wirklich aussagekräftig ist.“ Seiner Meinung nach kann man auf alle Tests lernen. „So ist das dann wieder einmal eine reine Selektierung von denen, die lernen und denen, die einfach ein bisschen fauler sind und ihr Leben in vollen Zügen genießen wollen.“ Diese radikale Ansicht vertritt Julian aber alleine. „Meine Freunde von der ÖH sind da anderer Meinung. Die sagen dann, dass man ja im Studium auch wieder lernen muss und das dann ja doch wieder Aussagekraft hat. Aber ich lasse nicht locker.“
Insgesamt gehen die Meinungen also auseinander. Aber was stimmt nun und vor allem: welche Testart ist am aussagekräftigsten? Eine Meinung darüber kannst du dir am besten selber bilden, indem du viel über das Thema liest und dir die verschiedenen Testarten ansiehst. Denn am wichtigsten (und aussagekräftigsten) ist nur, ob du deine Leidenschaft zum Studium machen willst und das auch wirklich willst, oder eben nicht.