Für das Jahr 2013 wurde das Aufnahmeverfahren für das Medizinstudium in Österreich grundlegend geändert, der EMS („Eignungstest für das Medizinstudium“) in Wien und Innsbruck und der BMS („Basistest Medizinische Studien“) in Graz wurden durch den neuentwickelten MedAT Test ersetzt. Bei keinem Studium in Österreich ist der Kampf um den Studienplatz so hoch – damit ist es für angehende Studierende unabdinglich, sich auf den Aufnahmetest vorzubereiten, denn anders als in Deutschland spiel der Notendurchschnitt des Maturazeugnisses hier gar keine Rolle.
Während der EMS hauptsächlich Aufgaben beinhaltete, die sich auf kognitive Fähigkeiten und generelle Intelligenz konzentrieren, gibt es beim MedAT Test drei Aufgabenteile auf die sich die Testteilnehmer vorbereiten müssen: einen mathematisch-kognitiven Teil, einen Teil der das Textverständnis testen soll und einen Wissensteil, der Fachwissen in Biologie, Chemie und Physik abfragt. Die im letzten Jahr vieldiskutierte Frauenquote an der Medizinischen Universität Wien wurde mit der Einführung des neuen Tests wieder revidiert – in diesem Jahr werden männliche und weibliche Teilnehmer rein aufgrund ihrer Testergebnisse aufgenommen oder abgewiesen. Die Durchführung erfolgt mittels Multiple Choice Verfahren, die richtigen Antworten der jeweiligen Beispiele müssen angekreuzt werden – Lösungsansätze oder Notizen werden nicht bewertet.
Der Kenntnistest in den medizinrelevanten Grundlagenfächern überprüft das schulische Vorwissen – die Testteilnehmer sollten hier Physik, Chemie, Biologie und Mathematik auf Maturaniveau beherrschen. Beim Textverständnis-Teil wird die Lesekompetenz und das Verstehen von Fachtexten überprüft. Kognitive Fähigkeiten werden anhand von 4 Aufgabengruppen überprüft: Zahlenfolgen, Gedächtnis & Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen und Mathematisches Denken.
Einer unserer Trainer, Hannes Wegner sieht den Unterschied zwischen MedAT und EMS vor allem im Wissensteil:
Beim EMS waren die einzelnen Untertests so gestaltet, dass man sich eigentlich nicht drauf vorbereiten musste. Man konnte theoretisch hingehen und alle Aufgaben lösen – beim MedAT ist es so, dass es drei Untertests gibt: Es gibt einen Textverständnisteil, für den muss man sich nicht vorbereiten, es gibt einen kognitiven Teil, das ist so eine Art kleiner IQ-Test, für den muss man sich theoretisch auch nicht vorbereiten aber für den Wissensteil, der 90 Minuten dauert, für den muss man vorbereitet kommen.
Das gesamte Interview mit unseren Trainern Hannes Wegner und Benjamin Zwissler zum MedAT Test findet ihr übrigens hier.
Grundsätzlich ist es aber von Person zu Person unabhängig, welche Teile besonders schwer fallen. Gerade kognitive Fähigkeiten werden in der Schule nur wenig trainiert und fallen vielen Teilnehmern besonders schwer. Für all jene, die zuhause beim Lernen verzweifeln empfielt sich ein Vorbereitungskurs – wer seine Fähigkeiten besser einschätzen können möchte, dem könnte eine Testsimulation weiterhelfen.