Viele Wege führen zum Bachelor und die Frage ob FH oder Universität stellen sich jedes Jahr viele StudienanfängerInnen. Beide Hochschulsysteme haben ihre Vor- und Nachteile – die wir hier für euch gegenüberstellen wollen. Freie Semestereinteilung vs. vorgegebener Stundenplan, kleinere Klassen vs. viele Mitstudierende, Forschung vs. Praxis und natürlich die verschiedenen Aufnahmeverfahren – das sind nur einige Unterscheidungspunkte…
Die österreichischen Universitäten bieten viele verschiedene Studienrichtung und dabei je nach Richtung eine relativ freie Einteilung der Semester an. Nur bei wenigen Studien ist eine Aufnahmeprüfung nötig – bei allen weiteren reicht eine Voranmeldung. Diese Freiheiten genießen auch die Studenten – Manuela, Studentin der Universität Wien meint dazu: „Ich habe mich für ein Universitätsstudium entschieden, weil ich hier mehr Freiraum habe und mir meinen Studienplan selbst einteilen kann. Durch die freie Einteilung kann man nebenbei auch gut arbeiten und sich Geld dazuverdienen“. Auch Lukas hat sich entschlossen im kommenden Jahr an einer Universität zu studieren – seine Wahl fiel auf die TU Wien:„Nach so vielen Jahren mit geregeltem Stundenplan möchte ich endlich die Möglichkeit haben, diese Organisation selbst in die Hand zu nehmen. An einer FH ist das in dieser Form nicht möglich.“ Organisation und Freiraum ist offensichtlich ein großes Thema – Manuela sieht hier allerdings auch Nachteile an der Universität: „Auf einer FH ist die Studienzahl übersichtlich und man hat kein Problem in Übungen oder Seminare hineinzukommen – das ist sicher ein Vorteil“. Einen weiterer Unterschied ist in der Aufnahme – an Universitäten gibt es im Gegensatz zu FHs beim Großteil der Studienrichtungen keine Aufnahmeprüfungen. Miriam, die dieses Jahr im Ausland verbringt meint dazu: „Ich würde zwar gerne an einer FH studieren, aber zur Zeit des Aufnahmeverfahrens bin ich noch nicht in Österreich und habe daher keine Chance im Herbst dort anzufangen.“
Bei den meisten Fachhochschulen, die größtenteils eine spezifischere Ausbildung und einen vorgegebenen Studienplan bieten ist vor Studienbeginn ein Aufnahmeverfahren zu absolvieren – in welcher Form diese stattfindet kannst du natürlich auch auf aufnahmprüfung.at nachlesen. Die Anmeldung beginnt meist schon im Frühling, daher müssen sich die Bewerber schneller für einen bestimmten Studiengang entscheiden. Mala, eine Studentin der FH St. Pölten hat sich zunächst an mehreren FHs beworben um sich dann für eine Richtung entscheiden zu können. Ihre Entscheidung an einer FH zu studieren bereut sie nicht: „Der Vorteil bei einer FH besteht darin, dass eigentlich schon im Vorhinein alles organisiert ist. Durch diese vorgegebene Einteilung und den festgelegten Stundenplan gerät man auch nicht ins Hintertreffen. Außerdem sind weniger Studierende in einem Hörsaal und die Professoren an der FH sind schon bemüht, dass man alles schafft, wenn man sich anstrengt.“ Aber nicht nur die Struktur und Organisation macht einen Unterschied – Markus, der nächstes Jahr an der FH in Hagenberg studieren rechnet sich auch höhere Jobchancen aus: „Abgesehen davon, dass die Studienzeit bei der FH fix ist, und man so nicht länger als geplant braucht besteht bei vielen FHs eine starke Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und deshalb denke ich, dass ein leichterer Einstieg ins Berufsleben möglich ist. Außerdem ist die FH in Hagenberg technisch wirklich gut ausgestattet und ich hatte die Möglichkeit, die Berufsreifeprüfung dort kostenlos zu absolvieren.“
Abgesehen von der Organisation und Struktur gibt es allerdings noch weitere Punkte, in denen sich die beiden Ausbildungssysteme unterscheiden. Bei Universitäten stehen im Allgemeinen Forschungsaufgaben eines recht breiten Feldes im Vordergrund, während die Fachhochschulen praxisorientierter und spezifischer arbeiten.
Die Frage ob FH oder Fachhochschule kann man sich letztendlich nur selbst beantworten und hängt auch stark vom jeweiligen Studieninteresse und von den Zukunftswünschen ab. Man sollte sich in jedem Fall vor Studienbeginn gut überlegen, welche Struktur man bevorzugt, aber auch welche Studienrichtungen interessant sind – Informationen gibt’s auf den jeweiligen Homepages der Universitäten und FHs, bei der BEsT oder auch auf aufnahmeprüfung.at!