Willst du dein Studium abbrechen und weißt jetzt nicht, ob es eine gute Idee ist, wieder von vorne anzufangen? Hier erfährst du manche Risiken und Chancen, die durch einen Studienabbruch entstehen können und wie du dein Studium retten kannst, wenn du das willst.
Im Fächerdurchschnitt gibt rund ein Drittel aller Studentinnen und Studenten ihr Studium vor dem Erwerb eines Abschlusses auf. Wenn du dein Studium abgebrochen hast, dann gehörst du zu denjenigen, die mit einem Fuß in der Tür zu neuen Chancen stehen:
- Dein neues Studium wirst du mit Freude absolvieren und jede Vorlesung wird dir Spaß machen
- Während des neuen Studiums lernst du neue KollegInnen kennen. Diese Kontakte helfen dir auch in deiner Berufslaufbahn.
- Das Lieblingsfach langweilt dich nie. Du wirst ständig motiviert sein und nicht nur körperlich sondern auch geistig bei der Vorlesung sein. J
- Wenn dein Studium dich wirklich interessiert, dann verbringst du deine Freizeit gerne mit dem Lesen der Fachliteratur. (Du siehst dein Studium als Hobby.)
Die meisten Studienabbrecher brechen ihr Studium schon im zweiten Semester ab. So eine Entscheidung gilt als eine individuelle Befreiung, als ein Stein der dir vom Herz fällt. Es gibt diverse Gründe warum jemand das “falsche” Studium wählt, so wie:
Grund: Fehlende Kenntnisse über den Inhalt des Studiums können dazu führen, dass man das Interesse verliert.
Wie man den Grund verhindert:
- Verbringe mehr Zeit auf den Uni- bzw. FH-Webseiten
- Nimm an dementsprechenden Foren teil
- Trete entsprechenden Communities in Facebook, Xing oder Linkedin bei
- Höre dich um: Leute in deiner Nähe können mit dir nützliche Info teilen
Grund: Die Kosten für dein Studium sind zu hoch, und sogar dein Nebenjob ist nicht ausreichend, um über die Runden zu kommen.
Siehe hier, wie du einen besseren Job mithilfe der sozialen Netzwerke finden kannst und wie du deinen zukünftigen Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch überzeugen kannst (Link zum Artikel)
Wie man den Grund verhindert:
- Budgetplan
- Suche dir rechtzeitig einen Nebenjob. Unsere Partner Studienjob.at und https://career.gmbh/portfolio/bestcareer-maturantinnen-guide/ helfen dir dabei.
- Wenn du im Ausland studierst, berücksichtige, dass du nicht sofort einen Nebenjob findest. Habe realistische Erwartungen.
- Nutze Einsparungsmöglichkeiten wie Second-Hand-Marktplätze (willhaben, ebay etc.), günstige Mensa-Menüs, Studentenermäßigungen und die Angebote unseres Partners edustore.at und educom.at
Grund: ein soziales Vorurteil oder fehlendes Verständnis deiner Familie
Wie man den Grund verhindert:
- Höre auf dein Herz und deine innere Stimme. Wenn du Ärztin werden willst, bleibe entschlossen. Erlaube niemandem dich zu überzeugen, dass du zum Beispiel nicht für diesen Beruf geboren bist oder dass du die
- Wähle umgekehrt kein Studium, um deinen Eltern zu gefallen oder Erwartungen aus deinem Umfeld zu erfüllen. Am Ende zählt nicht, welchen Beruf du hast, sondern ob du ihn gut und gerne ausübst.
- Aufnahmeprüfung nicht schaffst, da es zu schwer für dich sei.
- Wenn du über deinen Beruf etwas erzählst, sei begeistert, wovon du redest; nenne positive Seiten des Berufes
- Wenn deine Freunden dich nicht unterstützen, überlege dir, ob du von „richtigen“ Leuten umgegeben bist
- Triff dich mit den Leuten , die die gleichen Zukunftspläne haben wie du
Ein Migrationshintergrund oder ethnische Herkunft verursacht andere Gründe: Hier ließen sich mehr als die Hälfte der Ungleichheiten beim Studienabbruch auf primäre Leistungsunterschiede zurückführen. Dahinter steht die wachsende Gruppe der „Bildungsausländer“ mit inzwischen über 250 000 Studenten, deren Abbruchquoten mit 45 Prozent im Bachelor und 29 Prozent beim Master deutlich über denen deutscher Studenten liegen.
Finanzielle Aspekte
Wenn du dein Studium abbrechen willst, berücksichtige mögliche finanzielle Schwierigkeiten, die dadurch entstehen können.
Wusstest du, dass der Gehaltsunterschied zwischen AkademikerInnen und StudienabbrecherInnen bei satten 35 Prozent liegt? Das wurde aus dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung-Studie (ZEW) in Mannheim zu 18 europäischen Ländern bekannt.
Die Studie zeigt, dass die Chance, überhaupt einen Job zu finden, für Studienabbrecher um mehr als 13 Prozent geringer ist als für Berufstätige mit Hochschulabschluss – ähnlich wie in Polen und Dänemark. In Italien, Griechenland und Belgien hingegen fanden die Forscher überhaupt keine unterschiedlichen Beschäftigungschancen zwischen Akademikern und Fast-Akademikern. Im Schnitt liegt die Differenz europaweit bei neun Prozent.
In Irland, Großbritannien, den Niederlanden, Slowenien, Slowakei und Polen „verdienen Studienabbrecher deutlich mehr als Beschäftigte mit mittlerem Bildungsabschluss“, sagt ZEW-Koautorin Theresa Bolz.
Ein Studienabbruch als Chance, von vorne anzufangen
„Ich habe mein Studium nicht absolviert, aber trotzdem habe ich viel gelernt“. Mit solcher Formulierung kannst du deinen Studienabbruch in eine zusätzliche Fähigkeit umwandeln. In diesem Fall gibst du deinem potentiellen Arbeitgeber bekannt, dass du ein Kandidat bist, der:
- Keine Angst vor Änderungen hat
- Auf seine innere Stimme hört
- Ein Know-how ins Unternehmen mitbringen kann
- Ehrlich und direkt ist
Rette dein Studium
Die Welt sowie alle sozialen Prozesse sind im Wandel. Interessiere dich für deinen Beruf mehr als denn je. Vielleicht findest du eine Nische, die dich inspiriert, noch tiefer einzutauchen statt dein Studium abzubrechen. Suche nach Möglichkeiten, wie du dein Studium mit deinen Interessen verbinden kannst.
Musst du überhaupt dein Studium retten?
Nein, das musst du nicht. Wenn du erkennst, dass du den Fehler gemacht hast, ein Fach zu studieren, das dir keinen Spaß macht und für dich persönlich keinen Wert darstellt, dann wechsle zweifellos deine Studienrichtung:
- Dadurch schonst du deine Nerven
- Sobald du verstehst, womit du dich wirklich beschäftigen willst, verspürst du innere Ruhe und Energie, dich weiter in der gewünschten Richtung zu entwickeln.
- Gute Laune ist eine treibende Kraft, dich jeden Tag näher zu deinem Ziel zu bringen. Durch gute Laune werden deine Probleme und Schwierigkeiten nicht verschwinden, aber deine Problemlösungswege werden anders.
- Denke auch an deine Umgebung. Wenn du Negativität ausstrahlst, überträgt sie sich auch auf deinen Umkreis. Sei nicht egoistisch.
Zusammenfassung
Die Vorteile und Chancen kannst du in jeder Krise finden. Besser ist es aber, wenn du alle „Pros“ und „Contras“ abwägst, bevor du dich für eine Studienrichtung entscheidest. Beeile dich nicht mit deiner Entscheidung. Deine Geduld, Selbstreflexion und abgewogene Argumente bringen dich auf den richtigen Weg, den du nicht bereuen wirst.