Ein Stimmungsbild aus dem Biologie-Vorbereitungskurs 2018
Im 6. Stock des home4students Studentenheim in der Sensengasse in Wien rauchen die Köpfe einiger der diesjährigen Studienanwärter für das Biologie-Studium. Wie geht es den Kursteilnehmern, wie bereiten sie sich vor und warum wählten sie die Biologie als ihr Wunschstudium? Wir haben mit Sophia, Daniela, Thomas und anderen gesprochen:
Vorbereitung – Seit wann und womit?
Seit diesem Jahr gibt es ein von der Universität Wien verfasstes und zur Verfügung gestelltes Skriptum. „Die Unterlagen kann man sich herunterladen und ausdrucken. Das ist alles, was man für den Wissensteil können muss.“, merkt Sophia an. Auf die Frage, wann sie denn zu lernen begonnen hätten, erwidert Sophia: „Also ich lerne seit April, seitdem die Literatur herausgekommen ist. Aber halt nicht jeden Tag mehrere Stunden, sondern immer nur ein bisschen etwas.“. Auch Daniela hat im April zu lernen begonnen: „Ich hab am Anfang, als ich mich angemeldet habe im April oder so, Vollgas gelernt und habe total Panik bekommen. Dann habe ich die letzten zwei Monate fast gar nichts gemacht, weil ich mir gedacht habe, ich mache jetzt nicht so viel Stress.“ Für einige begann die Vorbereitung auch mit der Matura, so wie es bei Martina und Thomas der Fall war. Letzterer meint: „Ich hatte Bio schon zur Matura gewählt, das hat mir sehr geholfen. Und mit dem Skriptum habe ich Anfang August angefangen.“ Neben dem Skriptum verwendete Martina auch den Campell, das für den Aufnahmetest empfohlene Biologie-Buch.
Das halten die Teilnehmer vom Kurs
Der Vorbereitungskurs für den Biologie-Aufnahmetest fand für die Teilnehmer vom 25. bis zum 28. August statt. „Der Kurs war Samstag und Sonntag von 09:00 bis 17:00 und Montag und Dienstag ist er von 13:00 bis 20:00.“, erklärt Martina. Ganz schön anstrengend, sich so lange zu konzentrieren. Die Kursteilnehmer finden die Länge des Kurses jedoch angemessen. So sagt Sophia: „Ich finde den Kurs gut. Von der Länge her auch. Man kriegt eigentlich alles durch. Man bespricht jedes Thema und man kann genug Übungen machen.“ Es bleibt allerdings nicht nur Zeit, ausführlich zu üben, sondern auch Fragen sind bei Unklarheiten immer willkommen. „Wenn irgendetwas unklar ist, dann kriegen wir das erklärt.“, beteuert Michael. Zur Frage, ob für den Kurs denn Vorwissen notwendig ist, sind die Teilnehmer unterschiedlicher Meinung. Während Martina und Michael der Ansicht sind, dass man auch ohne Vorbereitung gut im Kurs mitkommt, empfiehlt Thomas, zumindest das Skriptum im Vorhinein gelesen zu haben: „Die Kursleiter halten sich auch sehr an das Skript und da kommt man gut mit.“
Besonders gespannt waren die Teilnehmer auch auf die Testsimulation, mit der sie ihren derzeitigen Wissensstand überprüfen und mögliche Lücken aufdecken können. „Ja, ich bin schon gespannt. Ich hoffe, es geht gut. Beim kognitiven Teil ist es immer so eine Sache, aber das habe ich jetzt auch schon ein bisschen geübt“, äußert sich Thomas. Michael, der den Kurs eher als Wiederholung für das erste Semester sieht, da er bereits einen Studienplatz für Molekularbiologie in Graz erhalten hat, muss die Testsimulation nicht so ernst nehmen: „Die mache ich nur so Yolo durch und ich hoffe, nach einer Stunde bin ich fertig. Jetzt kann ich mal einen Test machen, auf den ich mich nicht explizit vorbereitet habe – mal schauen wie das geht.“
Vergleich zum MedAT
Martina hat den MedAT 2018 versucht, konnte aber leider keinen Studienplatz erzielen. Das Biologie-Studium ist für sie also Plan B. Dabei findet sie den Biologie-Aufnahmetest allerdings leichter als den berühmt berüchtigten MedAT. „Biologie ist natürlich viel weniger umfangreich vom Stoff her, aber auch der kognitive Teil ist leichter. Die Zahlenreihen sind viel einfacher als beim MedAT.“
Während der MedAT Fachwissen, kognitive Fähigkeiten, Textverständnis und Soziale-emotionale Kompetenzen überprüft, sind es beim Biologie-Aufnahmetest nur die ersten drei Testteile. So ist der Biologie-Aufnahmetest 2018 aufgebaut:
- Teil A: Studienspezifisches Wissen (Fachteil) (50%)
- Teil B: Textverständnis anhand fachbezogener Texte (10%)
- Teil C: Kognitive Fähigkeiten (40%)
Auf die Frage, ob sie den MedAT wieder probieren würde, antwortete Martina: „Das weiß ich noch nicht. Ich habe schon vor, es noch einmal zu probieren, aber mal schauen. Wenn ich sage, „Nein, Bio ist es.“ , dann kann ich mir auch vorstellen dabei zu bleiben.“
Warum überhaupt Biologie?
Für Michael ist klar: „Mich hat die Biologie einfach schon immer interessiert. Schon als Kind. Sie ist so komplex und ich wollte schon immer wissen, wieso alles so ist, wie es ist.“ Die Biologie ist für viele ein unglaublich faszinierendes und vielseitiges naturwissenschaftliches Gebiet. Sie begeistert viele Menschen und ein Biologie-Studium ermöglicht einen Einblick in die ungeheure Komplexität der Natur und ihrer Lebewesen. Dabei können sich die Studierenden ab dem 3. Semester spezialisieren. Auf die Frage, welche Fachrichtung es denn werden soll, kamen vielfältige Antworten. So begeistert sich Daniela für die Botanik, während das Herz von Todora und Thomas für Molekularbiologie und Genetik schlägt. Sophia wiederum meint: „Bei mir ist es das Interesse am Menschen. Aber halt nicht medizinisch gesehen, sondern eher naturwissenschaftlich mit Evolution usw. Deswegen bin ich am Schwerpunkt Anthropologie interessiert.“
Der Tag der Entscheidung
Nur zwei Tage nach dem Kurs müssen sich die Kursteilnehmer der Biologie-Aufnahmeprüfung stellen. Doch die meisten von ihnen fühlen sich gut gewappnet. „Ich habe das Gefühl, ich bin gut vorbereitet. Am Donnerstag in der Früh werde ich aber sicher nervös sein.“, meint Martina. Hingegen merkt Thomas an: „Nervös bin ich nicht, ich finde, ich bin relativ gut vorbereitet. Vor allem was die Teilnehmerzahlen anbelangt, es kommen ja diesmal nur 47 schlussendlich nicht durch. Da glaube und hoffe ich nicht, dass ich unter den schlechtesten 47 bin.“ Jetzt heißt es Daumen drücken für Thomas, Martina und die anderen, denn bald entscheidet sich, für wen es „Du kommst rein!“ heißt.
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