Psychologie studieren in Österreich
Teil 1: Warum Psychologie?
Über acht Erfahrungsberichte hinweg erzählt dir Nela ihren Weg zum Psychologie-Studium in Österreich. Im ersten Erfahrungsbericht erklärt sie, wieso sie überhaupt Psychologie studieren möchte.
Wenn mich jemand fragt, warum ich Psychologie studiere, sage ich meistens, „jaaa, also eiiigentlich wollte ja ich Journalismus machen…:D“ Doch von Journalismus bis Psychologie war es ein langer Weg. Und genau der Richtige.
Die letzten beiden Jahre vor dem Abitur tat ich alles was dafür nötig war. Ich schrieb alle Artikel der Schülerzeitung, gründete eine Zeitung und und und… ich dachte DAS ist es. Ein wildes Leben wie Karla Kolumna- die rasende Reporterin. Das wärs!
Nach dem Abitur machte ich Praktika in diese Richtung bei zwei verschiedenen Zeitungen und merkte, dass es doch ein normaler 9-5 Job im Büro war. – Das wollte ich nicht.
Etwas desillusioniert beschloss ich drei Monate durch Südostasien zu reisen. Vielleicht käme mir ja dort die bahnbrechende Idee, was ich mit meinem Leben anfangen könnte. – und tatsächlich: Sie kam. (ich hätte es ja wirklich nicht gedacht.)
Ich interessierte mich schon immer für Psychologie, hatte es auch in der Schule extra als Wahlfach belegt und mich in der 10. Und 11. Stunde nochmal in die Schule gequält.
Ich hatte in Asien, vor allem im Ashram viel Zeit nachzudenken. Ich merkte, dass die Leute dort glücklicher waren, obwohl sie „nichts“ hatten. Und wollte wissen warum, weil ich merkte, dass viele meiner Freunden sich an Problemen den Kopf zerbrechen, die an sich nicht wichtig sind. Ich wollte wissen, wie es geht, anderen Menschen zu helfen glücklicher zu werden. (Ja ich weiß, das klingt seltsam, doch es ist so.)
Es gab noch einen weiteren Grund. Meine Schwester hatte in der Zeit während meines Abiturs ein heftiges psychisches Problem. Ich bekam mit, wie sie litt, sich schlecht fühlte, dachte mit ihr stimme etwas nicht und sie sei irre oder sonst was. Sie schämte sich, da sie nicht wusste, was mit ihr los ist.
Sie ging zu einer Therapeutin, die ihr aber nicht viel weiter helfen konnte, So bekam ich einen kleinen Einblick in das Berufsbild und auch dessen heutige Situation. Die Therapeutin war wirklich nicht das, was meine Schwester in diesem Moment brauchte, da sie ihr mit Klangschalen und Räucherstäbchen kam und jemand der ein solches Problem hat, will dass es schnell und diskret verschwindet, ähnlich wie bei jeder anderen physischen Krankheit auch.
Wir sprachen viel darüber und ich hatte den Wunsch Menschen in solchen Lagen, schnelle Hilfe geben zu können oder zumindest keine Räucherstäbchen oder Sonstiges zu verwenden.
Sie schaffte es letzten Endes aus eigenem Antrieb und Willenskraft, für die ich sie bis heute noch sehr bewundere.
Ich begann darüber nachzudenken. Psychologie also – und desto mehr ich nachdachte, desto mehr gefiel ich mir in der Rolle. Man kann so viel mit diesem Studium anstellen. Therapeutin werden, einen Master in Werbe- oder Wirtschaftspsychologie machen und und und…Und egal, wie man es anstellt, man steigt in einer höheren Gehaltsklasse ein. Ja, auch das ist nicht unerheblich. Auch das Berufsbild gefällt mir, da ich mit Menschen arbeiten möchte, die nicht meine Kollegen sind.
Als ich mich bewarb, hielt ich auch nach Alternativen Ausschau – doch ich fand keine.
Ich will einen Beruf ausüben, bei dem ich nicht morgens aufstehe und „egoistisch“ mein Geld verdiene und bin glücklich, wenn ich immerhin 3 von 100 Patienten helfen kann.
Kurzum: Es gab einfach keine Alternative mehr für mich, da mich jeder Aspekt an Berufsbild und Studium reizt.
Nur eines darf man nicht vergessen. Es ist lediglich ein Beruf, eine Ausbildung – keine Anleitung zum Glücklichsein. Das muss einem von Anfang an bewusst sein.
Hier erfährst du wie der Weg für Nela weitergeht: