Psychologie studieren in Österreich?
Teil 4: Der Vorbereitungskurs
Über acht Erfahrungsberichte hinweg erzählt dir Nela ihren Weg zum Psychologie-Studium in Österreich. In ihrem dritten Erfahrungsbericht nimmt sie dich mit in ihren Vorbereitungskurs.
Ich kam am Tag des Kursbeginns in Wien an. Da ich nicht selbst aus Wien komme, hatte ich für diese Zeit ein Hostelzimmer ganz in der Nähe gebucht.
Ich stellte mein Gepäck ab und begab mich auf die Suche nach den Kursräumen. Ich hatte zwar die genaue Adresse inklusive Google Maps-Karte bei mir, doch irgendwie war die Suche schwerer als gedacht, da sich in der Zwischenzeit die Straßennamen geändert hatten. Damit konnte ja nun auch keiner rechnen.
So stiefelte ich nun bei gefühlten 40 Grad durch Wien und fragte mich ernsthaft, ob es das wirklich alles wert war? Das Lernen, der Kurs und der ganze Stress, den das Alles mit sich brachte.
Doch eins kann ich mittlerweile sagen: Es ist es wert und ein Durchhänger passiert den Besten.
Dank einem lieben und sehr süßen Ehepaar fand ich nun endlich den wunderbar kühlen Kursraum. Am Eingang begrüßte mich ein freundliches Schild und ein, zwei weitere Teilnehmer standen rauchend davor. – Das war mir gleich sympathisch.
Ich suchte mir einen Platz – wie immer Mitte hinten – und wartete auf den Kursbeginn.
Es war ein bisschen wie früher in der Schule, was für mich sehr ungewohnt war nach einem Jahr der Pause. Neue Leute in einem klassenzimmerähnlichen Raum, Hitze und fröhliches Geplapper – doch viel Zeit blieb nicht, um sich kennen zu lernen, da Martin Hanko pünktlich mit dem Unterricht anfing.
Jeder bekam ein Skript und später auch Methodikaufgaben sowie Englisch-Übungstexte. Im Skript enthalten waren seine Vortragsfolien mit genügend Platz für Notizen und man hatte eine handliche Zusammenfassung der Kapitel.
Der Kursalltag war sehr gut aufgebaut. In den ersten beiden Einheiten wiederholten wir die Kapitel und konnten zu allem Möglichen Fragen stellen. Martin Hanko erklärte teilweise ein wenig über den Stoff des Buches hinaus, wodurch ein besseres Verständnis für viele Sachverhalte entstand.
Alle anderen Einheiten waren aufgeteilt. Im ersten Part wiederholten wir die Kapitel. Danach folgte eine kleine Pause von ca. 15 Minuten, in der man sich mit leckeren Schoko-Keksen und Kaffee stärken konnte – die Verpflegung war wirklich erstklassig, was nicht selbstverständlich ist. Im zweiten Teil ging es dann entweder um Methodik oder Englisch.
Martin Hanko hatte für alle Aufgabentypen, mit denen man logisch-mathematisches Denken testen konnte, Aufgaben zusammengestellt, die wir der Reihe nach durchgingen. – Da konnte ja im Test nichts mehr passieren! Mir half das sehr, da ich, wie gesagt, kein Mathe-Ass bin.
Er betonte immer wieder, dass diese Aufgaben schwerer seien als im Test (was sich letzten Endes auch bewahrheitete) und wir uns keine Sorgen machen bräuchten. Auch hier gab es ein dickes Plus von allen Teilnehmer, da man ja lieber an schwereren Aufgabenstellungen übt.
Auch für das Üben des Englischteils hatte er sich verschieden schwere Texte ausgesucht und Fragen dazu erstellt. Auch hier war die Bearbeitung im Allgemeinen schwerer als im Test, da es nicht nur Multiple-Choice-Fragen waren, sondern es auch offene Fragen gab. So konnte man wirklich sicher gehen, ob man den Text verstanden hatte.
In der letzten Kurseinheit machten wir einen Probetest, der genau wie der eigentliche Test aufgebaut war. Das beruhigte die Nerven ein wenig und man konnte einschätzen, was wohl auf einen zu kommen wird, und wie viel Zeit man für jeden Teil einplanen muss.
Da wir ja alle am selben Strang zogen und sich mittlerweile auch erste, kleine Freundschaften gebildet hatten, verabredeten wir uns des Öfteren zu einem Bierchen, um den Stoff noch einmal gemeinsam durch zugehen. – wir mutierten wirklich ein wenig zu kleinen Strebern, was die meisten, inklusive mir, sehr erschreckte. Hätte man doch mal schon in der Schule damit angefangen!
Unsere Gruppe besteht bis heute, und ich glaube es tat allen gut, mit der ganzen Sache nicht alleine dazustehen.
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sich der Kurs wirklich gelohnt hat. Ich habe eine Menge gelernt, konnte mich austauschen und schon einige erste Kontakte in Wien knüpfen. –und ein positives Testergebnis kann jeder unserer Gruppe vorweisen!
Hier erfährst du wie der Weg für Nela weitergeht: