Im Gegensatz zu den meisten Fakultäten in Deutschland ist an österreichischen Medizinunis kein bestimmter Notendurchschnitt sondern allein das Testergebnis des Aufnahmetests „MedAT“ für die Vergabe von Studienplätzen ausschlaggebend. Das mag einer der Gründe sein, warum an den Medizinischen Fakultäten in Wien, Graz und Innsbruck auch viele deutsche StudentInnen ihr Medizinstudium beginnen.
Der MedAT besteht aus vier Teilen: einem Wissensteil (40%), mit Fragen aus den Bereichen Chemie, Biologie und Physik auf Abitur- bzw. Maturaniveau, einem kognitiven Teil (40%) mit den vier Untertests Zahlenfolgen, Gedächtnis, Figuren zusammensetzen und Wortflüssigkeit, einem Textverständnisteil (10%) und dem seit 2014 neuem Teil zu akademischem Denken (10 %), welcher zwei Untertests – Implikationen erkennen und Argumentieren – enthält.
Der MedAT findet gleichzeitig in Wien, Graz und Innsbruck statt und die Aufnahme erfolgt jeweils nur für die gewählte Universität. Für deutsche BewerberInnen ist zu beachten, dass laut einer Kontingentregelung 75 % der Studienplätze EU-BürgerInnen mit österreichischem Reifezeugnis zur Verfügung stehen. 20 % der Plätze sind für EU-BürgerInnen mit nicht-österreichischem Reifezeugnis und 5% für BewerberInnen aus Staaten, die nicht zur EU gehören. BewerberInnen aus Deutschland kämpfen damit um nur 20% der Gesamtstudienplätze.
Um sich für den MedAT vorzubereiten gibt es verschiedene Möglichkeiten – die einen lernen lieber alleine im Selbststudium, andere wiederum bevorzugen die Unterstützung eines Lehrenden und die Gruppendynamik eines Kurses. aufnahmeprüfung.at empfiehlt deshalb nun auch in München Vorbereitungskurse für den Medizinaufnahmetest in Österreich.
Wir haben mit Felix Segger, dem Dozenten der Medizinvorbereitungskurse in München über seine Motivation, mögliche Schwierigkeiten, Vorteile der Kurse und allgemeine Unterschiede zum deutschen Aufnahmesystem gesprochen:
Wie bist du dazu gekommen Medizinvorbereitungskurse zu halten?
Ich habe vor dem Test den Informationen der Uni geglaubt – und den Test für nicht trainierbar gehalten. Nach dem Test war mir aber klar, dass man, dadurch dass die Aufgabenstellungen der einzelnen Untertests so klar definiert sind, sich hervorragend hätte vorbereiten können. Mir selbst macht das Lösen der im Test gestellten Aufgaben und das Entwickeln von Bearbeitungsstrategien einfach Spaß – sodass ich noch im selben Jahr entschieden habe, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben. Das Arbeiten im Kurs macht mir auch nach den Jahre immer noch sehr viel Freude.
Welche Vorteile hat ein Kurs zur Vorbereitung auf den MedAT im Vergleich zum Selbststudium?
Man bekommt Tipps und Erfahrungen aus erster Hand – ich hab selbst an den Prüfungen teilgenommen und unterrichte nun seit 4 Jahren in Vorbereitungskursen. Im Kurs erarbeiten wir gemeinsam Bearbeitungs- und Lösungsstrategien für jeden einzelnen Untertest. Wir bieten Übungsaufgaben die sich sehr genau an den originalen Aufgaben orientieren und Testsimulationen die sehr nahe am originalen MedAT-H sind.
Wo liegen deiner Meinung nach die größten Schwierigkeiten?
Die größte Schwierigkeit ist wohl der hohe Zeit- und Leistungsdruck – das Testergebnis allein entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg. Daneben ist die große Konkurrenz vor allem für Bewerber aus Deutschland belastend. Der Test spricht außerdem sehr viele Bereiche an – sowohl Fähigkeits- als auch Wissenstests werden im MedAT kombiniert.
Hast du weitere Tipps, vor allem auch für BewerberInnen aus Deutschland?
Wenn man für sich entschieden hat Medizin studieren zu wollen – nebenbei meiner Meinung nach eine großartige Entscheidung – aber in Deutschland die Chancen auf einen Studienplatz aufgrund des Numerus Clausus sehr gering sind oder man sehr lange warten müsste, rate ich jedem die Chance ernst zu nehmen und sich mit vollem Elan und nicht halbherzig auf den Test vorzubereiten. Das im Test verlangte Wissen ist erlernbar und die kognitiven Fähigkeiten sind auch aufgrund der bekannten Aufgabenstellungen sehr gut trainierbar.
Das Studium in Österreich ist meiner Meinung nach die einzige echte Alternative zum Studium in Deutschland. Das Studium im nicht deutschsprachigen Ausland ist meist mit immensen Studiengebühren verbunden und die Studienbedingungen sind nicht mit jenen in Deutschland oder Österreich zu vergleichen. Um allerdings an einen der begehrten Studienplätze zu kommen, kommt aufgrund der großen Bewerberzahlen einer effektiven Vorbereitung besondere Bedeutung zu.
Übrigens: Wir empfehlen Vorbereitungskurse in München für das Medizinstudium in Österreich. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Buchung sind hier zu finden…