Für 10.643 angehende MedizinstudentInnen war heute der entscheidende Tag – der MedAT Test fand in Wien, Innsbruck und Graz statt. Die Zahl der Interessenten hat sich auch in diesem Jahr gesteigert – während 2012 in Wien 4400 KandidatInnen zum EMS angetreten sind, hatten sich in diesem Jahr 4733 Studieninteressierte für den Test angemeldet, 4515 TeilnehmerInnen kamen heute tatsächlich und stellten sich der Herausforderung. In Innsbruck kämpften 2.109 Studienwerber um 400 Plätze fürs Medizinstudium. In Graz traten 1.736 Personen an, um einen der 360 Studienplätze zu bekommen. Der Test war heuer erstmalig an allen Universitäten gleich.
Aus der U2 strömten bei der Station „Messe-Prater“ um kurz vor acht Uhr etwa hundert junge aufgeregte, aber motivierte TestteilnehmerInnen – leicht zu erkennen an ihren transparenten Plastikbeuteln mit Essen, Trinken und verschiedenen Stiften oder Textmarkern. Die Masse bahnt sich ihren Weg bis zur Messehalle. Dort angelangt steuern die einen zielstrebig den Eingang an während sich andere noch vor dem Gebäude mit Lernkollegen oder Freunden austauschen. Die Stimmung unter den Anwesenden ist gespannt, aber durchwegs positiv.
Der MedAT Test ist 2013 in dieser Form eine Premiere – er löst den EMS-Test, dessen Ergebnisse im Vorjahr zur Auswahl der BewerberInnen für das Medizinstudium herangezogen wurden, ab. Der Test wurde auf Basis einer Delphi-Studie, bei der alle Lehrenden der Medizinuniversitäten in Österreich miteinbezogen wurden, erstellt und soll besser auf die nötigen Fähigkeiten für das Studium und den späteren Beruf ausgerichtet sein. Durch die Veränderung soll vor allem eine Verbesserung in der Testfairness gewährleistet werden. Der Test wird auch in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt – im Gespräch steht die Einbeziehung der sozialen Kompetenz der BewerberInnnen und die Anrechnung von Vorerfahrungen im sozialen Bereich.
Für die TeilnehmerInnen war es laut eigenen Aussagen zum Teil schwierig, sich auf den Test vorzubereiten, da er zum ersten Mal durchgeführt wurde und man so auf Erfahrungsberichte von Medizinstudierenden verzichten musste. Die KandidatInnen bekamen allerdings von den Medizinischen Universitäten Unterlagen über eine Online-Plattform zur Verfügung gestellt. Die Arten der Vorbereitung gestalteten sich sehr unterschiedlich.
Julian aus Oberösterreich setzt auf Vorbereitung unter professioneller Anleitung: „Ich habe zuerst einen Wochenendkurs besucht und später noch einen 10-tägigen Vorbereitungslehrgang. Nachdem ich gerade mit dem Bundesheer fertig geworden bin, hatte ich mehr Zeit zur Vorbereitung und ich denke auch, dass mir die Kurse etwas gebraucht haben.“
Wendelin war bereits letztes Jahr beim EMS und studiert im Moment Biologie: „Der Biologie-Teil wird wohl kein großes Problem, da die geforderten Wissensgebiete auf der Liste in etwa dem entsprechen was man in den ersten Semestern im Biologiestudium lernt.“
Martin fühlt sich weniger gut vorbereitet: „Ich hab zwar einen Kurs absolviert, aber durch die Matura hatte ich sonst wenig Zeit zu lernen. Notfalls komm ich nächstes Jahr wieder, ich muss ohnehin noch Zivildienst machen.“
Simone hat selbst und ohne Anleitung in einem Kurs gelernt:„Ich bin einfach die Punkte auf der Liste zu Biologie, Chemie, Physik und Mathematik durchgegangen und habe für mich selbst mit Schulbüchern gelernt. Ich hoffe es reicht – es ist eben schwer einzuschätzen. Die vielen Menschen hier sind auch etwas einschüchternd.“
Wer sich über einen der 740 Studienplätze in Wien freuen darf wird im August bekanntgegeben.