Freier Hochschulzugang bedeutet, dass jeder innerhalb Österreichs die Möglichkeit hat an einer Universität oder Fachhochschule an jedem Studium teilzunehmen solange die Allgemeine Hochschulreife erfüllt wird. In letzter Zeit wird sehr viel über dieses Thema diskutiert und es gibt auch immer wieder Proteste gegen die aktuellen Regelungen bezüglich freien Hochschulzugangs. Themen wie Studiengebühren, Numerus Clausus und Aufnahmeprüfungen werden in diesem Zusammenhang auch immer wieder erwähnt. Diese Begriffe werden im Folgenden genau erläutert und verschiedene Meinungen von StudentInnen werden vorgestellt.
„Studiengebühren finde ich sehr sinnvoll, solange es im Rahmen im bleibt und es sich jeder leisten kann.“, sagt Selja, Studentin an der Universität Wien. Das Thema Studiengebühren ist österreichweit sehr umstritten und ist einer der Hauptgründe warum freier Hochschulzugang nicht vollständig gewährleistet werden kann. Zurzeit gibt es Studiengebühren hauptsächlich an Fachhochschulen, aber an Universitäten wird aufgrund von Geldmangel oft darüber diskutiert diese einzuführen. „Wenn man arbeitet, dann kann man sich auch die Studiengebühren leisten“, meint Selja weiter. Auch Manuela, Studentin an der FH Steyr, ist ähnlicher Meinung: „Studiengebühren kann man so und so sehen. Ich habe aber kein Problem damit etwas zu zahlen, wenn ich auch etwas dafür zurückbekomme.“
Ein weiterer Protestgrund für freien Hochschulzugang sind etwaige Zugangsbeschränkungen. Zum einen gibt es die allseits bekannten Aufnahmeprüfungen. Mehr darüber kannst du hier nachlesen. Eine andere mögliche Zugangsbeschränkung, welche derzeit in Deutschland verwendet wird, ist Numerus Clausus oder kurz NC. Der Ausdruck ist lateinisch und bedeutet auf Deutsch in etwa „beschränkte Anzahl“. NC bezieht sich also auf die beschränkten Studienplätze und die Plätze werden dabei durch den Notendurchschnitt der Matura vergeben. Das bedeutet also umso besser deine Matura, umso höher die Chance auf einen Studienplatz.
Da bei NC aber nicht die Einzelnote sondern die Durchschnittsnoten der gesamten Matura zählen wird hier häufig bemängelt, dass dies keine Aussagekraft über den angestrebten Studiengang hat. Ein wichtiger Punkt wie das Interesse für ein Studium, welcher sehr oft zur Motivation beiträgt, wird bei diesem Selektionsverfahren aber nicht berücksichtigt. „Selektieren muss man auf jeden Fall.“, sagt Julia, Studentin an der Pädagogischen Hochschule in Linz, „Die Unis sind so überfüllt, da würde ich schon die ‚Besseren‘ nehmen.“ Ob die „Besseren“ nun mit Numerus Clausus, Aufnahmeprüfungen oder einer ganz anderen Zugangsbeschränkung leichter auszuwählen sind, ist dabei aber schwer zu sagen.
Letztlich ist es einem selbst überlassen ob man für den freien Hochschulzugang einsetzt oder nicht. Da man dieses Thema von vielen verschiedenen Seiten betrachten kann, ist es auch nicht einfach sich eine einheitliche Meinung dafür zu bilden. Schlussendlich entscheiden aber unsere Politiker wie es mit Studiengebühren, Aufnahmeprüfungen usw. weitergeht und dabei kann man nur hoffen, dass es für alle Studierenden am besten ist. Denn die StudentInnen sind immerhin diejenigen die davon betroffen sind.