Erfahrungsbericht zur Mathematik Zentralmatura von Carmen F., 13.05.2015
Am 11.05.2015 fand erstmals die neue „standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung“ in Mathematik statt. Die Schülerinnen und Schüler des BG/BORG St.Johanns in Tirol sammelten sich alle um 7:30 Uhr in den Klassenräumen, wo auch gleich mit den Teil A Grundkompetenzaufgaben begonnen wurde. Für diesen Teil waren 120 Minuten vorgesehen, danach 10 Minuten Pause und darauf folgten sogleich die Teil B Aufgaben, für die 150 Minuten eingeplant waren. Trotz der unterschiedlichen Zweige (Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Mathematik, Informatik, Sprachen) bekamen alle Klassen dieselbe Matura vorgelegt.
Auch die Benotung änderte sich mit der neuen Matura. In dem „wichtigeren“ Teil A, mussten schon von den zu erreichenden 24 Punkten in diesen Teil 16 Punkte erreicht werden, um überhaupt eine positive Note zu erlangen. Wenn man diese Punkte nicht im ersten Teil erhält, können sie auf 16 kompensiert werden, mithilfe der 4 Ausgleichspunkte im Teil B. Wobei sich die Ausgleichspunkte im zweiten Teil nur auf Grundkompetenzen beziehen, nicht wie der restliche Teil B. Insgesamt erlangt man, bei einem fehlerfreien Teil A (24P.), schon die Note „Befriedigend“, wobei in beiden Teilen zusammen 48 Punkte zu erreichen wären. Jedoch ist es sehr schwer alle Punkte zu erlangen, denn der Teil B ist ziemlich schwierig gestaltet, mit viel Text und kompliziertem Inhalt, wie z.B. die 14C-Methode.
Aber hingegen zu den Probeschularbeiten, welche vom Bifie zusammengestellt wurden, erschienen die Aufgabenstellungen viel übersichtlicher und einfacher formuliert. Die Schülerinnen und Schüler machten sich nämlich wieder auf eigenartige Ausdrücke, wie aus diversen Übungsbüchern, gefasst. Ein Paar solcher Ausdrücke, wie „..deuten Sie Umgangssprachlich,…/ erklären Sie mithilfe eines außermathematischen Prozesses…“ schienen doch recht weit hergeholt und man wusste sich nicht wirklich zu helfen. Auch in den letzten Unterrichtstunden wurden massiv die Grundkompetenzen trainiert, um eben diese essenziellen 16 Punkte zu erreichen. Auf den zweiten Teil wurde so gut wie gar nicht mehr geübt. Dies merkte man auch recht deutlich während der Matura. Alle waren während der ersten 120 Minuten durchgehend fokussiert auf den Teil A, jedoch versuchten viele im Teil B nur die Kompensationspunkte zu erlangen. Alle anderen Punkte, die sie im Teil B erreichten waren Zusatzpunkte, sozusagen. Wenige Schüler waren wirklich während des zweiten Teils durchgehend beschäftigt. Da man die Matura aber nicht früher abgeben durfte, saßen viele nach einer Stunde gelangweilt auf ihren Plätzen und gaben das Durchlesen der Arbeit und das Suchen nach ein paar Punkten auf.
Im Grunde wird diese Matura wahrscheinlich nicht so schlimm ausfallen, wie die katastrophalen Testschularbeiten. Die zukünftigen Generationen sollten so früh wie möglich auf dieses System eingestellt werden, damit sie dieses System gewöhnt werden.