Die wichtigen Infos zu den neuen Informatik-Aufnahmetests in Wien
Die neu eingeführten Informatik-Aufnahmeverfahren der Uni Wien sowie der TU Wien haben in den letzten Monaten für einige Diskussionen gesorgt. Kritiker, vor allem aus der Wirtschaft, befürchten einen noch größeren Fachkräftemangel im IT-Sektor: Der Wirtschaftskammer-Fachverband ‚Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT‘ (Ubit) bezeichnet die an der TU Wien damit einhergehende Kürzung des Angebots an Studienplätzen in einem Positionspapier beispielsweise als das „eindeutig […] falsche Signal.“
Vertreter der TU Wien wiederum sehen es als Maßnahme zur Qualitätssicherung, um Studierenden ein besseres Betreuungsverhältnis zu bieten. In diesem Jahr wurde zum ersten Mal die vorgegebene Mindestzahl an Studienplätzen von 980 auf 581 deutlich reduziert und entspricht nun laut Vizerektor für Studium und Lehre, Kurt Matyas, „schon eher“ den Kapazitäten der Hochschule (s. Standard). Da das Problem des starken Bewerberandrangs in erster Linie in Wien existiert, betont Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner wiederum das prinzipielle Problem des Standorts Wien. Die Vertreter der Jungen Industrie bringen das Problem der ungleichen Anzahl an Bewerbern besonders gut auf den Punkt: „Wien ist halt die bessere Partylocation.“
Die Inhalte der Aufnahmetests für (Wirtschafts-)Informatik sind bisher unumstritten: Nach eingereichtem Motivationsschreiben bzw. absolviertem Online-Self-Assessment, besteht der schriftliche Teil der Aufnahmeprüfung sowohl an der Uni Wien als auch an der TU Wien aus einem zweistündigen Multiple-Choice-Test:
- Teil A: Fachwissen aus dem vorgegebenen Prüfungsstoff und Textverständnis
- Teil B: Allgemein-kognitive Fähigkeiten
Teil A des schriftlichen Informatik-Aufnahmetests: Fachwissen und Textverständnis
Hier wir deine Lernfähigkeit getestet. Dazu musst du Fragen beantworten, die sich auf den vorgegebenen Prüfungsstoff beziehen. Es werden pro Frage mehrere Antwortmöglichkeiten geboten, wobei eine oder mehrere Antworten richtig sein können. Zusätzlich wird auch geprüft, wie gut du die Inhalte von Texten aufzunehmen, verstehen und in einen korrekten Zusammenhang bringen kannst.
Während der Vorbereitung darfst du nicht vergessen, dein Englisch noch einmal zu trainieren, denn sowohl ein deutschsprachiger als auch ein englischsprachiger fachbezogener Text werden vorgegeben. Beide Texte werden während des Tests vorgelegt und es geht für dich darum, die sich auf die Texte beziehenden Fragen zu beantworten.
Teil B des schriftlichen Informatik-Aufnahmetests: Allgemein-kognitive Fähigkeiten
Dieser Teil enthält vier unterschiedliche Anforderungen: Geprüft wird, wie gut du Regeln in sprachlichem Material (Analogien, Syllogismen), in Zahlenfolgen und in grafischem Material (Matrizen) erkennen kannst.
Bei den Aufgaben zu sprachlichen Analogien werden dir immer 3 Wörter vorgegeben. Zwischen dem ersten und zweiten Wort gibt es eine Beziehung, die ähnlich auch zwischen dem 3. Wort und einem der 5 Auswahlwörter besteht. Dieses Auswahlwort sollst du anschließend herausfinden. Im Aufgabenbereich der Syllogismen findest du jeweils zwei Annahmen (Prämissen) und eine Schlussfolgerung (Konklusion). Aus mehreren Antwortmöglichkeiten muss du nun die richtige Schlussfolgerung auswählen.
Im Bereich der Zahlenfolgen besteht die Aufgabe darin, Zahlenfolgen um ein Glied zu ergänzen. Du sollst genau die Zahl zu finden, die die Folge unter Verwendung der Grundrechenarten in richtiger Weise anstelle des Fragezeichens fortsetzt. Bei der Lösung von Matrizenaufgaben musst du Figuren, die nach einem bestimmten System angeordnet sind, sinnvoll ergänzen, indem du die Lösung aus einzelnen Elementen konstruierst. Konkrete Fragen zu den Aufgaben unterstützen dich dabei, schrittweise zur Lösung zu gelangen. Dabei kann es dir helfen, den Entwurf der Lösung zuerst aufzuzeichnen und erst dann die Lösung auf das vorgesehene Antwortblatt zu übertragen.
Nach Abschluss des Tests, wird über eine Rangreihung wird entschieden, ob du einen der begehrten Wiener Studienplätze erhältst. Dein Gesamtergebnis setzt sich dabei jeweils zu 50 Prozent aus Teil A und Teil B zusammen.
Weitere Informationen über die Aufnahmeverfahren in Informatik an der Uni Wien und der TU Wien erhältst du in unseren Infografiken.