Ein Erfahrungsbericht von Theresia, Studentin an der FH Wien der WKW
Die Odyssee zum Studienplatz: WKW Wien und St. Pölten
Anfang 2018 beschloss ich, mich für meinen Traumstudiengang „Kommunikationswirtschaft“ genauer gesagt für das seit September 2018 angebotene englische Pendant „Corporate Communication“ an der FH der WKW in Wien zu bewerben.
Also recherchierte ich im Internet – mit einem ernüchternden Ergebnis: es ist extrem schwierig aufgenommen zu werden. Am meisten machte mir dabei der schriftliche Test Sorgen, weil meine Schulzeit schon etwas länger her war und vor allem meine Kopfrechenfähigkeiten daher eher bescheiden ausfielen. Generell fanden sich wenige Informationen zum Computertest auf der Website der FH der WKW, beziehungsweise konnte ich mit der Beschreibung „mathematisch-logisches Verständnis und verbale Intelligenz/Kreativität“ wenig anfangen. Was heißt das jetzt genau?
Rettungsanker Vorbereitungskurs
Zum Glück bin ich auf den Vorbereitungskurs für die Aufnahme an der FH der WKW von aufnahmeprüfung.at gestoßen. Dort habe ich nicht nur erfahren, welche Übungen ich können muss, sondern auch viele Tricks wie ich die Aufgaben am besten meistere. Oben drauf gab es wertvolle Tipps – unter anderem zur Gestaltung der Bewerbungsunterlagen und wie man sich beim mündlichen Gespräch verhält. Zusätzlich punktete die Kursleiterin Mag. Daniela Traxler mit sehr viel Empathie und Charme und machte uns Mut. Auch als ich nach dem Kurs entschieden habe, mich nach dem Motto „don’t put all your eggs in one basket“ auch noch für Medien – und Kommunikationsberatung an der FH St. Pölten zu bewerben, beantwortete Frau Traxler bereitwillig alle meine Fragen per E-Mail.
Das Bewerbungsverfahren: FH der WKW vs. FH St. Pölten
Für die FH der WKW braucht man eine lange Liste an Dokumenten, die man per Post verschicken muss. Bewirbt man sich – wie in meinem Fall – für zwei Studiengänge, so muss man das alles doppelt machen. Mein Tipp daher: früh genug beginnen alles zusammen zu suchen und zu kopieren. Dabei in ein hochwertiges Papier zu investieren, zahlt sich meiner Meinung auf jeden Fall aus, denn es macht einen viel besseren Eindruck. Wichtig ist auch, dass die Bewerbung vollständig ist, da man nicht gerade Pluspunkte sammelt, wenn man etwas nachreichen muss und somit den Aufwand für die FH–Mitarbeiter erhöht. In St. Pölten dagegen muss man die Dokumente lediglich hochladen. Das ist weit weniger zeitintensiv und hat mir erbitterte Kämpfe mit meinem Drucker erspart.
Aufnahmetest Wien: Englisch oder Deutsch?
Wenn alles abgeschickt bzw. hochgeladen ist, dann ist der nächste Schritt der schriftliche Aufnahmetest. An der FH der WKW macht man ihn nur einmal, auch wenn man zwei Prioritäten angegeben hat. Aufgrund dessen, das Corporate Communication meine erste Wahl war, hatte ich den Test auf Englisch. Das macht aber nicht viel Unterschied, da beim deutschen Test sowieso auch ein englischer Teil dabei ist und Matrizen und Zahlenreihen sowieso immer knifflig sind. Wichtig ist, dass sich der Test an der WKW an das eigene Leistungsniveau anpasst, das heißt, je besser man ist, desto schwieriger werden die Fragen, bis der Computer das Leistungsniveau eingeschätzt hat und zur nächsten Aufgabe springt. Abgefragt wurden genau die Themengebiete, die wir ihm Kurs besprochen hatten, sprich Zahlenreihen, Schätzaufgaben, Rechenzeichen einsetzen, Matrizen, Schlussfolgerungen, Analogien, ein englischer Grammatikteil und Textverständnis.
Aufnahmetest St. Pölten: ein Marathon
In St. Pölten läuft das Ganze etwas anders ab. Dort findet sowohl der schriftliche, als auch der mündliche Teil an einem Tag statt. Zuerst wird das Allgemeinwissen getestet, die Fragen waren auf Deutsch und Englisch formuliert. Zusätzlich kamen noch zwei englische Lückentexte, der eine eher leichter, der andere anspruchsvoller. Danach kommt entweder der mündliche Teil oder der Computertest – die Reihenfolge ist individuell und erfährt man bei der Anmeldung. Der EDV–Test sieht folgendermaßen aus: Zahlenreihen (viel einfacher als in Wien), Wortanalogien und Bedeutungen, Rechenaufgaben, Faltaufgaben, ein Text, den man sich merken musste und zu dem später Fragen gestellt wurden, kurze Textbeispiele und Figurenrotationen. Im Unterschied zur FH der WKW hat sich hier der Schwierigkeitsgrad nicht an die Leistung angepasst und generell war die Atmosphäre etwas lockerer. Beim Gespräch wurde nach meinen Motiven zur Bewerbung und dem aktuellen Geschehen in Politik, Wirtschaft und Kommunikation befragt. Also unbedingt Zeitung lesen und ZiB schauen!
Erste Hürde geschafft
In Wien muss man erst den schriftlichen Teil bestehen, um am mündlichen Aufnahmeverfahren teilnehmen zu können. Für Kommunikationswirtschaft mussten wir zuerst in der Gruppe kurze Präsentationen über kontroverse Themen (z.B. Tierversuche, künstliche Befruchtung) halten. Hierbei wurden die Bewerber in Zweier – Teams eingeteilt, in denen jeweils der/die eine PRO– und der/die andere CONTRA–Argumente liefern sollte. Danach mussten wir uns gegenseitig konstruktives Feedback geben. Wichtig ist hier, das auch wirklich zu machen und nicht nur alles „super“ zu finden. Dabei sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, dass man vielleicht einem/einer zukünftigen StudienkollegIn gegenübersteht – also fair bleiben und respektvoll miteinander umgehen. Im Anschluss gab es noch ein Einzelgespräch, bei dem ich hauptsächlich Fragen zu meiner Teamfähigkeit beantworten musste. Für Corporate Communication war ich das ganze Gespräch über allein. Am Anfang musste ich eine kurze Präsentation über ein Thema – in meinem Fall „children and screentime“ – halten, das ich vorher gezogen hatte. Natürlich hatte ich dafür Vorbereitungszeit und diverse Utensilien wie Stifte und Flipcharts zur Verfügung. In dem darauf folgenden persönlichen Gespräch, wurde ich zirka dasselbe gefragt wurde, wie bei Kommunikationswirtschaft.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Alles in allem ist das Aufnahmeverfahren an beiden Fachhochschulen anspruchsvoll, aber trotzdem schaffbar. Im Endeffekt wurde ich an beiden Fachhochschulen aufgenommen und habe mich für Corporate Communication an der FH der WKW entschieden. Mit meiner Wahl bin ich auch nach einem Jahr sehr glücklich.
Auch wenn ich mich dank aufnahmeprüfung.at sehr gut vorbereitet gefühlt habe, gehört natürlich viel eigenes Engagement beim Lernen und auch ein wenig Glück dazu, die Odyssee zum Studienplatz erfolgreich zu bestehen.