Das war der Veterinärmedizin Aufnahmetest 2018
Beim Aufnahmetest zittern vielen die Knie. Man fragt sich ob man genug gelernt hat, ob es das Richtige war und zweifelt, ob man es in dem Moment, wenn man es braucht, auch wirklich abrufen kann. So ging es sicher auch einigen der Bewerber:innen, die letzte Woche an dem Veterinärmedizin-Aufnahmetest teilnahmen und uns erzählten, wie es ihnen dabei erging. Denn jeder weiß, dass nur die Besten von den Besten genommen werden.
Die Veterinärmedizin-Aufnahmeprüfung wird nicht an einem einzigen Tag abgehalten, sondern die Bewerber werden über drei Tage aufgeteilt unter die Lupe genommen. Dieses Jahr gab es täglich zwei Testdurchläufe von 16. bis 18. Juli, wo jeweils circa 300 TeilnehmerInnen am PC um die heiß begehrten Plätze kämpften. Wann du eingeteilt wirst entscheidet die Uni. Julia kommentierte dieses System trocken mit den Worten: „Und wenn du an dem Tag oder zu der Uhrzeit nicht kannst, dann fliegst raus. Man kann es nicht ändern.“
Das gleiche Ziel
Alle Kandidat:innen heute vereint der Wunsch, Veterinärmedizin zu studieren. Ihre Vorgeschichten könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Viele Teilnehmer kommen nicht direkt von der Matura, wie Martin, der schon eine abgeschlossene Ausbildung als Tiermedizinischer Angestellter hat und für den der nächste logische Schritt ein Studium ist.
Julia ist ihm schon einen großen Schritt voraus, sie studiert schon Veterinärmedizin, aber nicht in ihrer Wunschstadt Wien, sondern in Budapest. „Ja, die Uni in Budapest ist wirklich sehr gut und mega interessant, aber ich wohne lieber in Österreich als in Ungarn.“
Was hat überrascht
Marion, die zum ersten Mal angetreten ist, erzählte, wie überrascht sie war, dass alle Fragen willkürlich durchgemischt waren. „Man hatte eine Biologie Frage vor sich, danach kam plötzlich Physik, dann wieder Biologie und anschließend Chemie. Das hat mich um ehrlich zu sein sehr überrumpelt!“
Auch für die Interessent:innen, die schon letztes Jahr den Aufnahmetest geschrieben haben, kam es zu einigen Überraschungen. Der Lernstoff und die Art der Fragestellung wichen von dem Test im Vorjahr deutlich ab. Julias Ansicht nach wurde heuer ganz klar der Fokus auf zusätzliche Themenbereiche gelegt: „Meiner Meinung nach war sehr viel Biologie, Lebensmitteltechnologie und viel von den Mikroorganismen“. Hinzu kam Julias Meinung nach auch, dass das Frageformat bei den Themenbereichen Physik und Chemie sehr vom letzten Jahr abwich: „In Physik waren immer nur Rechenaufgaben und jetzt war keine einzige Rechenaufgabe.“
Tipps und Vorbereitungsfehler
Nicht jeder war trotz langer Vorbereitung zufrieden. Marion meinte im Nachhinein, dass sie ihren Fokus anders legen würde: „Mehr auf Tiere. Ich hab mich zu viel an den Menschen gehalten“. Julia erwähnte eine Frage, bei der es um verschiedene Tierkreisläufe ging und wies darauf hin, wie genau man manche Dinge lernen muss, um die Frage dazu sicher richtig beantworten zu können. „Die haben einen schon versucht zu verwirren, also zB. die Kreisläufe von anderen Tieren wie Vögel, Reptilien usw. verglichen haben mit denen vom Pferd. Also wenn du da nicht Bescheid wusstest konntest du auch nicht sagen, was richtig war. Sie waren schon so bisschen garstig.“
Neben den schwieriger zu lösenden Fragen kamen aber auch ganz einfache Basics, meinte Marion. „Es war lächerlich was zu Zytologie gefragt wurde. Da wurde so etwas gefragt wie: ‚Wo findet die Proteinbiosynthese statt‘, ‚Was ist ein Zellkern‘, ‚Was ist ein Mitochondrium‘, also solche Sachen wurden gefragt. Also wenn du wirklich gar nicht gelernt hattest, dann konntest du sogar das beantworten.“.
Zusammenfassend
- Halte dir bis du Bescheid bekommst, an welchen der drei Tage du drankommst, wirklich alle Tage frei, damit es zu keiner bösen Überraschung kommt.
- Setzt dich nicht unter zu viel Stress, einiges ist biologisches Grundwissen, das du noch von der Schule kennst.
- Bereite dich auf beide Eventualitäten von Chemie und Physik vor: Rechenaufgaben und theoretische Fragen.
- Fragenthemen sind bunt durcheinander gewürfelt, verlasse dich nicht auf eine thematische Trennung.
- Vergiss nicht, dass es hier vor allem um die Tiere geht, und nicht wie beim MedAT um den Menschen.
- TIPP: Ein Vorbereitungskurs hilft dir, die große Stoffmenge effizient zu lernen. Du bekommst schwierige Themen genau erklärt und kannst unzählige Fragen im VetMed-Testformat üben.
- Hier findest du weitere Erfahrungsberichte über den Veterinärmedizin Aufnahmetest.
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