Bericht: Das Aufnahmeverfahren an der FH Kufstein 2017
Das Aufnahmeverfahren an der FH Kufstein sieht nach der Online-Bewerbung einen schriftlichen Aufnahmetest und ein Aufnahmegespräch vor. Wir haben für dich mit Marlene, 28, gesprochen, die sich als hauptberufliche Leistungssportlerin und Trainerin für den Bachelor „Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement (berufsbegleitend)“ in Tirol beworben hat.
Der schriftliche Test: Würfel des Grauens
Als wir Marlene zum ersten Mal sprechen, hat sie gerade den schriftlichen Test hinter sich. Nun muss sie zwei Wochen auf eine eventuelle Einladung zum Aufnahmegespräch warten. Obwohl sie vor dem Test sehr zuversichtlich war, ist sie sich nun unsicher, ob sie eine Einladung zum Gespräch erhalten wird: „Ich habe mich sehr, sehr gut vorbereitet. Im Vorbereitungskurs bei Frau Traxler haben wir alle Themen durchgemacht und ich habe zusätzlich ein Übungsbuch von vorn bis hinten durchgearbeitet. Mein Gefühl ist deswegen nicht so gut, weil mein räumliches Vorstellungsvermögen nicht besonders gut ist.“
Wie uns Marlene erzählt, war der Test in diesem Jahr in folgende drei Bereiche aufgeteilt:
- Zahlenanalogien/ -reihen
- Absurde Schlussfolgerungen (45 Sekunden Zeit pro Frage)
- 17 Würfel-Übungen (inkl. 1 Beispiel-Würfel)
Der Test passt sich übrigens deinen Antworten an: Beantwortest du viele Fragen richtig, steigt auch der Schwierigkeitsgrad der Fragen. Beantwortest du eine Frage falsch, sinkt das Niveau wieder. Außerdem bezieht das durchschnittliche Ergebnis das Geburtsjahr deiner Mitbewerber mit ein; ein 18-jähriger Maturant wird daher nicht mit einer 28-jährigen Leistungssportlerin verglichen und umgekehrt.
Insgesamt hatte Marlene 60 Minuten Zeit für alle Testbereiche und hat es als genügend Zeit empfunden, um alles durchzuarbeiten. Nur beim letzten Teil, hat sie sich etwas beeilt, weil das räumliche Vorstellungsvermögen nicht zu ihren Stärken gehört und sie gehofft hatte, dass anschließend noch ein anderer Teil abgefragt wird. Leider war der Test nach den Würfel-Übungen allerdings zu Ende. Deshalb Marlenes Tipp:
Da man nicht sagen kann, was wirklich kommt, sollte man alle Bereiche wirklich gut durcharbeiten. Auf die Gebiete, in denen man sich nicht wohlfühlt, sollte man besonders draufschauen und nicht hoffen, dass ein Teil nicht kommt.
Der schriftliche Test an der FH Kufstein beinhaltet jedes Jahr nur eine Auswahl an Themen, auf die dich Kurse und Übungsbücher vorbereiten können. Das heißt, dass du zwar auf sämtliche Themen vorbereitet wirst, aber nicht genau weißt, welche Themen in deinem Bewerbungsjahr im schriftlichen Test abgefragt werden. Die Abfrage von Englisch-Kenntnissen kam in diesem Jahr zum Beispiel nicht vor, auch wenn Marlene das im Gegensatz zum räumlichen Vorstellungsvermögen deutlich lieber gewesen wäre. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du auf keinen Fall auf Lücke lernst und im Zweifelsfall lieber bei deiner Kurstrainerin nachfragst, wenn du etwas nicht verstehst, bzw. mit deinem Übungsbuch besonders gründlich arbeitest.
Da sie neugierig war, hat sie sich nach dem Test für 15 Euro ihr Ergebnis von der FH Kufstein zukommen lassen und konnte erleichtert feststellen, dass sie in allen Bereichen des Tests entweder leicht oder teilweise auch deutlich über dem Durchschnitt liegt. Bis zur offiziellen Einladung zum Gespräch musste sie dennoch ein wenig zittern.
Das Aufnahmegespräch: Alles Einstellungssache
Letztlich ist für Marlene aber alles gut gelaufen: Kurze Zeit nach unserem ersten Telefonat kann sie sich über ihre Einladung freuen.
Nach dem Aufnahmegespräch mit der Studiengangsvertretung erzählt uns Marlene, dass es für sie richtig „befreiend“ war, in erster Linie ihre eigene Meinung zu verschiedenen Themen darstellen zu können. Während im Eingangsbereich wegen der Aufregung ihrer MitbewerberInnen „nervöse Luft“ herrschte, war Marlene sehr bestimmt. Dabei hat ihr geholfen, bereits in vielen Ländern gewesen zu sein und sich mit ihren 28 Jahren sehr sicher zu sein, was sie will:
Es ist alles Einstellungssache. Ich habe mir gesagt: „Ich mache das jetzt. Ich will das.“ Wenn es nicht klappt, dann will ich wissen wieso und probiere es nochmal, weil es mein Traum ist.
In diesem Zusammenhang kam Marlene auch ihre Sportler-Karriere zugute („Wie viele Niederlagen habe ich schon einstecken müssen?! Es geht immer weiter.“) und so konnte sie mit der entsprechenden Sicherheit die Fragen der Studiengangsvertretung beantworten:
- Wieso möchten Sie gerade in diesen Studiengang?
- Die Olympischen Winterspiele haben in Innsbruck bereits zwei Mal stattgefunden. Würden Sie sie diese noch einmal dort austragen lassen?
- Wieso subventioniert der Staat kulturelle Einrichtungen und Ereignisse?
- Warum wollen Sie nicht nur Sportmanagement studieren?
- Werden Sie trotz Ihrer Tätigkeit als Leistungssportlerin genügend Zeit zum Lernen haben?
- Wie werden Sie Ihr Studium finanzieren?
- Bereitet Ihnen im Curriculum irgendetwas Sorgen?
- Haben Sie eine Frage an uns?
Die Fragen beschäftigten sich in diesem Jahr sehr stark mit aktuellen Ereignissen und den persönlichen Beweggründen der Bewerber. Marlene empfiehlt deshalb, sich vor dem Gespräch darüber klar zu sein, warum man erstens die entsprechende Laufbahn einschlagen will, ob man zweitens sämtliche Bereiche des Studiums interessant findet und ob man drittens wirklich zuversichtlich ist, das Studium zu schaffen.
Wie du an dieser Stelle wahrscheinlich vermutest, hat Marlene das Aufnahmeverfahren bestanden und freut sich riesig, bald berufsbegleitend an der FH Kufstein studieren zu dürfen.