Um den großen Andrang an Studierenden bewältigen zu können, gibt es in einigen Studienrichtungen an der Universität sowie in allen FH-Studiengängen eine Aufnahmeprüfung. Schrecken Aufnahmeprüfungen zukünftige Studentinnen und Studenten ab? Oder wird ein Studium vielleicht sogar attraktiver durch die Tatsache, dass es nicht jeder absolvieren kann?
Für den Großteil der Universitätsstudien ist keine Aufnahmeprüfung nötig. Nur wer Medizin, Veterinärmedizin, Psychologie, Publizistik, Sport oder Kunst studieren möchte, muss zuvor einen Test absolvieren. An Fachhochschulen ist generell ein Aufnahmeverfahren zu absolvieren. Hier stellt sich die Frage, inwieweit ein Studium mit Aufnahmeprüfung „wertvoller“ ist, als eines, das grundsätzlich jeder machen kann.
FHs: Keine „Ausweichmöglichkeit“
Julia, eine FH-Studentin des Studiengangs Physiotherapie, meint dazu: „Ich glaube nicht, dass ein Aufnahmetest ein Studium attraktiver macht – immerhin ist es ja eine zusätzliche Hürde. Gerade bei FH-Studienrichtungen ist es aber oft so, dass es sich sehr auf einen Beruf konzentriert und man nicht auf ein ähnliches Studium ausweichen kann bei dem es keine Aufnahmetest gibt. Insofern muss man sich der Herausforderung einfach stellen.“
Gerade an den FHs ist die Anzahl der Bewerber:innen bei populären Richtungen wie Physiotherapie, Medienmanagement oder Soziale Arbeit weit größer als die Anzahl der verfügbaren Plätze.
Abschreckung durch Aufnahmetest?
An der Universität Wien sieht die Situation beim Studiengang Publizistik anders aus. In in den letzten Jahren reichte bereits die Androhung einer Aufnahmeprüfung aus, um die Zahl der Bewerber:innen so zu verringern, dass die Prüfung nicht stattfinden musste. Ein Professor meint dazu: „Viele Studienanfänger melden sich für ein Studium an, ohne genauer darüber nachzudenken, ob es das Richtige für sie ist. Durch die Aufnahmeprüfung überlegen es sich einige schon genauer, ob sie das wirklich wollen.“
Im Medizinstudium hingegen sind trotz EMS-Eignungstest die Bewerberzahlen in den letzten Jahren nicht gesunken. Der Grund hierfür ist ähnlich wie an den FHs. Markus meint dazu: „Wenn man Arzt werden möchte, ist ein Medizinstudium und damit der EMS in Wien und Innsbruck oder der BMS in Graz Voraussetzung – es gibt eben keine Alternative. Ich denke, ein Aufnahmetest ändert nicht viel an der Attraktivität des Studiums.“
Insgesamt gesehen ist zu sagen, dass Aufnahmeprüfungen Studien nicht wirklich attraktiver machen, sondern eher die Antwort auf viele Bewerber:innen bei bereits attraktiven Studienrichtungen sind. Gerade bei exakten Berufs- und Studienvorstellungen kann auch eine Aufnahmeprüfung nicht abschrecken – schließlich kennt wohl jeder das Sprichwort: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Du musst dich für deinen Traumstudienplatz auch einer Aufnahmeprüfung stellen? Bei uns findest du Vorbereitungskurse so wie alle Infos, die du brauchst, um sie erfolgreich zu absolvieren.