Alle guten Dinge sind drei – Angelikas drei Versuche den Physiotherapie Aufnahmetest zu bestehen
Scheitern und Erfolg liegen bei Aufnahmetests für Unis und FHs ganz nah beieinander. Oft hat man einen schlechten Tag erwischt, vor Nervosität ein kleines Blackout oder gerät unter Zeitdruck und verliert von einer Sekunde auf die andere die Nerven. Dabei sollte man am „Tag der Wahrheit“ wirklich alles geben und sein Wissen richtig anwenden können.
Angelikas großer Traum ist es, seitdem sie ihre Matura absolviert hat, „Physiotherapie“ zu studieren. Aber mit diesem Wunsch ist sie in Österreich nicht alleine. An der FH St. Pölten sind im Jahr 2012, 716 BewerberInnen zum Aufnahmetest angetreten und 40 Leute wurden aufgenommen. Diese Zahlen können einen schon mal ins Schwitzen bringen.
Die schriftliche Hürde
„Im Jahr 2014 bin ich insgesamt zum dritten Mal zum Aufnahmetest angetreten, doch leider ohne Erfolg“ berichtet sie. 2012 hat sie es zum ersten Mal an drei verschiedenen FHs probiert: an der FH Campus Wien, der FH St. Pölten und der FH Krems. Sie trat ohne spezielle Vorbereitung an, da sie den Test einfacher eingeschätzt hatte und sich in dieser Zeit hauptsächlich auf ihrer bevorstehende Matura konzentrierte.
Bei ihrem zweiten Versuch 2013 hatte sie einen viertätigen Vorbereitungskurs besucht und danach noch intensiv eine Woche mit den Kursunterlagen gelernt, und siehe da, bei einer der drei FHs hat sie es tatsächlich in die zweite Runde geschafft. „Ich habe selbst nicht damit gerechnet, aber ich denke dass mir der Vorbereitungskurs eine gewisse Sicherheit gegeben hat. Außerdem war ich am Tag des Tests ziemlich gut aufgelegt und bin optimistisch an die Sache herangegangen“. Besonders schwer ist ihr jedes Mal der Teil „naturwissenschaftlich-technisches Verständnis“ gefallen, der Schwerpunkt „logisches Denkvermögen“ hingegen war, Dank des Vorbereitungskurses, besonders einfach für sie. „Vor allem bei den Matrizen und den Zahlenreihen hatte ich keinerlei Probleme mehr, was ich hauptsächlich der guten Vorbereitung zu verdanken hatte“.
Die praktische Hürde
Bei der zweiten Runde des Aufnahmetests musste Angelika dann zuerst bei einem persönlichen Gespräch über sich selbst erzählen und ihre Motivation, ihre Vorstellungen vom Studium und dem späteren Berufsleben darlegen. Beim darauffolgenden praktischen Teil, mussten bei den verschieden Stationen die vorgegeben Übungen vor- beziehungsweise nachgemacht werden. „Die Aufgabenstellungen haben viel mit körperlicher Geschicklichkeit zu tun. Ich musste zum Beispiel einige Gleichgewichtsübungen absolvieren, bei einer anderen Station musste ich frei zu Musik tanzen, und dann wieder blind eine andere Person abtasten. Also teilweise Übungen die man nicht unbedingt mit einem strengen Aufnahmetest verbindet“ erzählte Angelika lachend. Auch der Umgang mit anderen Menschen wurde anhand von Rollenspielen beobachtet, und jede absolvierte Übung wurde danach bewertet.
Als Angelika einige Wochen nach dem praktischen Teil des Aufnahmetests leider eine Absage bekam, war sie sehr enttäuscht. Rückblickend gibt sie zu, dass sie wahrscheinlich beim praktischen Teil noch mehr Motivation und beim Gespräch, mehr Schlagfertigkeit hätte zeigen sollen.
Was du ihrer Meinung nach beim Aufnahmetest unbedingt vermeiden solltest? „Auf keinen Fall zurückhaltend und unsicher wirken! Beim Gespräch sei unbedingt ehrlich und zeige deine Motivation und dein Durchhaltevermögen! Beim praktischen Teil darfst du dich niemals genieren, sondern musst mit 100 Prozent dabei sein und dich alles trauen“, rät sie allen zukünftigen BewerberInnen. Ein weiterer Tipp ihrerseits für den schriftlichen Teil ist, dass du dich unbedingt durch Intelligenztests im Internet oder sonstige Unterlagen vorbereiten sollst „Das bringt einem auf jeden Fall einen Vorteil“.
2014 hat sie es an zwei FHs probiert und sich mit den Unterlagen des Vorjahres eine Woche vorbereitet, es jedoch nicht in die zweite Runde geschafft. „Ob ich es 2015 nochmal probiere? Das kann ich jetzt noch nicht sagen, nach 3 Niederlagen infolge fehlt einem vor Angst nochmal zu scheitern, manchmal die Motivation. Aber der Beruf Physiotherapeutin wird immer ein großer Traum von mir sein, und vielleicht ergibt sich irgendwann auch noch für mich die Möglichkeit ihn zu verwirklichen“.