Erfahrungsbericht von Gloria G., Mai 2015
An zweiter Stelle, nach der Zentralmatura in Deutsch, stand Englisch auf meiner „To-Do-List“. Nachdem ich am Vortag schon fünf Stunden lang permanente Konzentration beweisen musste, war ich an diesem Mittwochmorgen ein wenig kraftlos und müde. Als sich jedoch Nervosität bei den anderen Maturanten bemerkbar machte, stimmte sich meine Gemütslage allmählich nach diesem Vorbild. Die uns überreichte Englischmatura entpuppte sich letztlich als anspruchsvoll aber nicht „undoable“.
Der erste der vier zu absolvierenden Teilbereiche war das Leseverständnis. Dabei hatten wir für das Lesen und das Beantworten vier unabhängiger Texte eine Stunde Zeit. Die Texte waren zum Großteil verständlich, jedoch empfand ich einige wenige Fragestellungen als etwas unklar und ich war mir nicht sicher, welche Antwort von mir erwartet wurde, obwohl ich die angesprochene Textpassage meines Erachtens vollständig verstanden habe. Des Weiteren hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht, um meine Antworten noch einmal überprüfen zu können.
Als nächstes wurde uns das Aufgabenheft zum Hörverständnis ausgeteilt. Vor dieser Disziplin hatte ich eigentlich am wenigsten Angst, da ich mir oft und gerne Serien und Filme auf Englisch ansehe – leider zu Unrecht. Dieser Teilbereich war mit Abstand der schwierigste. Gemurmel und ein Sprecher mit starkem Akzent wurden untermalt von sehr lauten Hintergrundgeräuschen. Folglich fiel es mir sehr schwer die richtige Antwort zu finden, da ich nur Bruchstücke verstehen konnte. Auch hier würde ich mehr Zeit schätzen, nicht nur zum Kontrollieren, sondern auch zwischen den jeweiligen Übungen um die neue Aufgabenstellung sinnergreifend und ohne Hektik lesen zu können.
Die dritte Aufgabe bestand darin, vier „Sprache in Kontext“ – Übungen verschiedenster Art innerhalb von 45 Minuten zu lösen. Hört sich knapp an, ich jedoch kam mit der Zeitaufteilung gut zurecht. Von meinen Kollegen weiß ich allerdings, dass sie aufgrund einer bestimmten Übung viel Zeit verloren haben und so in Stress geraten waren. Schuld daran könnte sein, dass einige Textlücken mehrere, grammatikalisch und auch bezüglich des Kontexts, mögliche Lösungen boten. Die Übungen waren anspruchsvoll und ich musste mir viel Mühe geben und die Sätze immer wieder lesen bis ich auf die (hoffentlich) richtige Antwort kam.
Zuletzt mussten ein „Opinion Essay“ von 400 Wörtern als auch ein „Blog Comment“ von 200 Wörtern geschrieben werden. Da die jeweiligen Themen „Taking risks in the teenage years“ and „cycling“ interessant und auch vom Vokabular machbar waren, bereitete mir die letzte Disziplin keine großen Schwierigkeiten. Ich wusste sofort, welche Meinung ich vertrete und wie ich meine Texte gestalten werde. Ich hoffe somit, dass ich grammatikalisch und auch inhaltlich die Aufgabenstellung erfüllt habe.
Schließlich war die Zentralmatura in Englisch meines Erachtens machbar und ich bin mir sicher, dass der Großteil der Schüler Österreichs nicht von einer Kompensationsprüfung Gebrauch machen muss.