Wie du der mdw-Prüfung den Schrecken nimmst
An der Universität für Musik und darstellende Künste (mdw) erhalten von 13 Bewerbern durchschnittlich nur zwei einen Platz für die Instrumentalstudien und Gesang. Für Klavier und Gesang stehen die Chancen sogar noch schlechter. Daher waren wir für dich am Campus und haben uns nach Tipps umgehört.
Wir haben Paula getroffen, die bereits mehrere Aufnahmeprüfungen erfolgreich hinter sich gebracht hat und deshalb einige Tipps liefern konnte. Nachdem sie 2007 gleich in vier deutschen Städten eine Aufnahmeprüfung für Schulmusik gemacht hatte, konnte sie sich damals den Studienort frei auswählen. Du solltest dich also auf jeden Fall an mehreren Hochschulen bewerben, um Erfahrung zu sammeln, abgesichert zu sein und um am Ende – wenn alles gut läuft – Wahlmöglichkeiten zu haben.
Mach‘ Theorie lebendig!
2011 hat sich Paula, die heute 28 ist, nach ihrem ersten Studium dazu entschlossen, sich in Wien an der mdw zu bewerben. Sie studiert nun im Konzertfach Trompete im 8. Semester und Instrumental- und Gesangspädagogik im Fach „Klassik-Trompete“ im 5. Semester. Rückblickend empfiehlt sie dir, dass du die recht trockene Theorie auf jeden Fall durch ständiges Üben mit deinem Instrument lebendig machen solltest. Das hilft nicht nur beim Auswendiglernen, sondern macht auch noch deutlich mehr Spaß. Außerdem lernst du gleichzeitig schon für den praktischen Teil der Aufnahmeprüfung.
Auch für den Gehörbildungstest könntest du zum Beispiel klassische Konzerte besuchen, empfiehlt Paula, damit du das Gelernte direkt anwenden und dich so spielerisch weiterbilden kannst. Generell sei der Gehörbildungstest sehr wichtig, da es schließlich keinen Spaß mache, wenn du später in einer Probe mit vielen anderen sitzt und dabei deutlich weniger hörst als alle anderen. Sieh ihn also auch als Test für dich selbst an, um einschätzen zu können, wo du im Vergleich zu anderen stehst, damit das Studium dich anschließend nicht überfordert!
Tu‘ mehr als du sollst!
Generell kannst du dich mit Büchern gut auf den theoretischen Teil vorbereiten und je mehr du schon vor dem Studium tust, desto mehr Spaß macht anschließend auch das Studium selbst, findet Paula. Sie hatte bereits in der Schule den Schwerpunkt Musik gewählt und sich anschließend vor den Prüfungen neben dem Durcharbeiten eines Musiktheoriebuchs durch zusätzlichen Musiktheorie- und Gehörbildungsunterricht vorbereitet. Hier sei es wichtig, dass du dich nicht zu stark auf die Methoden des Lehrers beschränkst:
Man muss flexibel sein. Nicht, dass man geschockt ist, wenn die Töne eines Dreiklangs nicht nacheinander gespielt werden, sondern nur einmal zusammen und dann nie wieder. Da muss man einfach fit sein.
Überrascht wurde Paula selbst, als sie bei einem Gehörbildungstest auf einmal vor einem leeren Notenlinienpapier saß. Ansonsten habe es immer vorgefertigte Blätter gegeben, auf denen beispielsweise die Takte notiert waren oder bestimmte Übungen, bei denen man in einem vorgespielten Stück beispielsweise den Fehler finden solle. Nur vor einem leeren Blatt zu sitzen fand sie damals ziemlich „schockierend“. Zu deiner Beruhigung gibt es an der mdw jedoch immer ein vorgefertigtes, nicht leeres Blatt, das den Test-Teilnehmern vorgelegt wird. Da sich so etwas jedoch ändern kann, solltest du auch hier auf alles vorbereitet sein.
Prinzipiell sei es wichtig über das Empfohlene hinauszulernen. So sei man auch später im Studium deutlich sicherer. Außerdem könne man dadurch leichter Schwächen in einem anderen Bereich kompensieren, wenn man sich in einem schon besonders gut auskennt. Insbesondere wenn man zusätzlich noch Deutsch lernen muss, empfiehlt Paula jedem, sich sehr gut auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten.
Wenn du erfahren möchtest, wie es Paula bei ihrer Prüfung ergangen ist, kannst du das in unserem Artikel über ihre Prüfung und Vorbereitung nachlesen. Weitere Informationen über das Instrumentalstudium an der mdw findest du hier. Um deine Chancen noch weiter zu steigern, kannst du dich hier für einen von uns empfohlenen Vorbereitungskurs anmelden.