Das Humanmedizinstudium in Österreich ist auch für viele BewerberInnen aus den Nachbarländern und vor allem aus Deutschland attraktiv. Während beim Medizinstudium in Deutschland meist der Notendurchschnitt beim Abitur den Ausschlag für Aufnahme oder Absage gibt, werden an österreichischen Medizinuniversitäten die bisherigen Schulnoten nicht als Aufnahmekriterium gesehen – es zählt allein das Ergebnis des Aufnahmetests MedAT-H. Gerade für jene, die nicht mit einem perfekten Zeugnis punkten können, klingt das verlockend – doch mit dem Medizinstudium im Nachbarland kann auch die eine oder andere Hürde auf die BewerberInnen zukommen. Wir haben mit Nora, einer deutschen Medizinstudentin in Wien über mögliche Hürden und ihr Studium im „Ösiland“ gesprochen…
Wie bist du darauf gekommen, in Österreich Medizin zu studieren?
Ich hab eigentlich nur kurz überlegt ob ich vielleicht in München oder Debrecen (Ungarn) studieren soll – jedoch ist Debrecen privat und für mich nicht leistbar. Für Deutschland hätte ich einen zu schlechten Notendurchschnitt, somit war klar dass es Wien wird.
Welche Vor- oder Nachteile hat das Medizinstudium in Österreich?
Vorteil ist sicher, dass es keine Studiengebühren gibt und nach dem Aufnahmetest keine Wartezeit für Prüfungen, Seminare oder Sonstiges, so wie es an anderen Unis üblich ist. Ein Nachteil ist der Aufnahmetest, weil wenn man den nicht besteht muss man ein Jahr warten, um es erneut zu probieren. Ein Vor- aber auch Nachteil ist, dass die Noten aus der Schule nicht gewertet werden sondern nur der Aufnahmetest – der wiederum liefert aber nur eine Momentaufnahme.
Hast du dich auf den MedAT in irgendeiner Form vorbereitet?
Ja ich habe zwei Monate lang mindestens jeden zweiten Tag für den kognitiven Teil geübt und zwei Wochen für den Wissensteil gelernt. Ich fühlte mich aber eher unvorbereitet… ich würde allen empfehlen sich intensiver vorzubereiten und mehr zu lernen.
Gibt es bestimmte Hürden speziell für deutsche StudentInnen? Hast du vielleicht Tipps für den Studienbeginn oder die Anmeldephase?
Die einzige Hürde ist eigentlich der Aufnahmetest. Für Deutsche ist es aufgrund der Quote in Wien leichter als in Innsbruck. In Wien melden sich weniger Deutsche an als in Innsbruck somit hat ein deutscher Bewerber mehr Chancen in Wien. Als Tipps: Mitlernen ist wichtig, aber das nimmt sich eh jeder vor und tut es nicht, das kenn ich selbst sehr gut… Ich empfehle dass man sich auf jeden Fall vorher schon einrichtet, also einen Wohnplatz findet und so weiter. Aja und den Anmeldezeitpunkt keinesfalls verpassen, sonst ist der Platz weg!
Wie gefällt dir dein Studium jetzt? Würdest du wieder nach Österreich kommen?
Auf jeden Fall! Die Meduni Wien ist echt gut organisiert und es ist ein tolles Studium.