Wer Internationale Rechtswissenschaften studieren möchte, muss erst einen Aufnahmetest absolvieren. Eine Teilnehmerin schildert uns ihre Eindrücke im Erfahrungsbericht zum Aufnahmeverfahren Internationale Rechtswissenschaften.
Grundsätzlich bestand der Test beim Aufnahmeverfahren, wie bei den meisten anderen Fächern auch, aus drei Teilen: Fachwissen, Lesen und logisches Denken.
Fachwissen
Für den ersten Teil bekamen wir einen um die 70 Seiten langen englischen Text, welcher nur für die Prüfung geschrieben wurde. In diesem ging es um zwei Studierende, die sich für die Finanzierung ihres Studiums entschieden haben, einen Online-Shop für Kleidungsstücke zu gründen. Man hat sich damit auseinandergesetzt, mit welchen rechtlichen Hürden dies verbunden ist (Anmeldung eines Gewerbes, Versand in andere Länder, Steuern, Impressumspflicht,…). Ein besonderer Fokus wurde dabei auch auf den Aspekt des Datenschutzes gelegt. Insgesamt wurden so in dem Text fast alle Themenbereiche angesprochen, welchen man im Studium begegnen wird.
Bei der Prüfung wurde das Wissen aus diesem Text anhand von ungefähr 30 Multiple Choice Fragen überprüft. Teilweise wurden die Aussagen wortwörtlich aus dem Material übernommen. Zeitlich fand ich persönlich diesen Teil recht knapp bemessen. Ich habe aber von einigen anderen Leuten gehört, die dies anders sehen.
Leseteil und logisches Denken
Für den Leseteil bekamen wir drei Texte, zwei davon waren auf Englisch, einer auf Deutsch. Es handelte sich um ein Urteil eines Kärntner Gerichts, einen Ausschnitt der Europäischen Datenschutzgrundverordnung und um einen Artikel der Europäischen Kommission. Zu diesen Texten bekamen wir Multiple Choice Fragen.
Die Aufgaben zum logischen Denken waren komplett auf Deutsch und ähnelten sehr den Übungsbeispielen. Es gab, glaube ich, Kurzgeschichten und Syllogismen.
Die Vorbereitung
Insgesamt ist es ein eher selektiveres Aufnahmeverfahren, nachdem dieses Jahr bei fast 800 Anmeldungen nur 200 Personen aufgenommen wurden. Ich fand, dass es trotzdem leicht zu bewältigen ist, wenn man sich ungefähr 2 Wochen davor intensiv mit dem Stoff auseinandersetzt. Ich habe mir eine Zusammenfassung in Stichworten vom ganzen Skript erstellt, was ausreichend war, um ein recht gutes Ergebnis beim ersten Teil zu bekommen.
Für den Leseteil habe ich fast nichts geübt. Er ähnelt der Englisch-Matura sehr und man hat dies ohnehin im Laufe der Oberstufe ständig geübt. Für den letzten Teil habe ich mir davor die gegebenen Beispielaufgaben sowie weitere aus dem Internet genau angesehen und versucht, mir ein System zu erstellen, mit welchem man solche Logik-Aufgaben lösen kann.
Das Studium
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Aufnahmeverfahren. Es ermöglicht uns, in einer eher kleineren Gruppe zu studieren. Zudem man weiß schon vor Semesterbeginn ziemlich genau, mit welchen Themen man sich in den nächsten Jahren auseinandersetzen wird.
Wir Studenten kennen uns jetzt trotz Corona schon recht gut, zumindest vom Sehen. Es war ziemlich gemischt. Einige Vorlesungen sind online, aber alle Übungen finden vor Ort statt, weshalb wir uns ziemlich oft sehen. Zusätzlich gab es noch die Einführungsvorlesung, welche im ganzen Oktober und Anfang November dreimal wöchentlich stattfand. Diese war ebenfalls komplett in Präsenz und bot viele Gelegenheiten, sich gegenseitig kennenzulernen.
Gerade das mag ich an diesem Fach auch. Es ist ziemlich leicht möglich, alle zu kennen, da wir ja nur sehr wenige sind, was in den meisten anderen Fächern eher schwieriger ist.
Du möchtest auch Internationale Rechtswissenschaften studieren? Unser Vorbereitungskurs unterstützt dich dabei, den Aufnahmetest zu meistern.