Ein Erfahrungsbericht von Jakob, Teilnehmer des MedAT 2018
So habe ich den MedAT 2018 gemeistert
Für meinen ersten und Gott sei Dank auch einzigen MedAT im Sommer 2018 habe ich mich mithilfe eines Kurses zu den kognitiven Fertigkeiten – ein Monat vor dem Test – vorbereitet. Ich empfand besonders das Figuren zusammensetzen und die Wortflüssigkeit als quälend und erhoffte mir vom Kurs Tipps zu diesen Untertests. Doch die im Kurs angebotenen Tricks halfen mir am Testtag kaum weiter, da die Figuren um einiges leichter zusammensetzbar waren, als in den Übungen und im Kurs keine für mich nützlichen Tipps zur Wortflüssigkeit gegeben wurden. In dem Monat nach dem Kurs eignete ich mir das vorgestellte Major-System und die Loci-Methode für den Gedächtnistest an, was am Testtag auch prächtig funktionierte.
Während meiner Vorbereitungsphase entwickelte ich die Sucht, gemäß des Major- Systems jede Zahl, die mir über den Weg lief, in ein Wort zu übersetzen und umgekehrt. Die restlichen Untertests trainierte ich eigenständig weit weniger. Ich hatte aufgrund meiner Ausbildung in einem naturwissenschaftlichen Zweig eines Realgymnasiums auch keine Schwierigkeiten mit dem BMS-Teil. Alles in allem investierte ich wohl weit weniger Zeit in meine Vorbereitung als viele der anderen Kandidaten.
Nicht verunsichern lassen
Am Abend vor dem Test wurde ich zum ersten Mal richtig nervös und als ich in der Nacht kaum schlafen konnte und sehr müde war, hatte ich mich am nächsten Morgen schon fast damit abgefunden, dass ich den Test wohl nicht bestehen würde. Außerdem beunruhigte mich die riesige Menschenmasse, die sich vor dem Testgebäude angesammelt hatte. Die Testteilnehmer unterhielten sich lautstark darüber, was sie nicht alles getan hätten, um optimal vorbereitet zu sein, und das verunsicherte mich. Aber in dem Moment, in dem ich das Testgebäude betrat, verflog ein Großteil der Nervosität.
Reizüberflutung
Nachdem ich meinen Rucksack in der Garderobe abgegeben hatte, betrat ich das Testlokal und war von dessen enormer Größe überrascht. Ich suchte meinen Platz und verbrachte die restliche Stunde bis zum Testbeginn (es wurde verspätet begonnen) schweigend. Um mich herum blieben mehrere Sitze frei. Dann ging es los und per Mikrophon meldete sich der Testleiter. In dem Moment war ich sofort hellwach und „kampfbereit“. Ich wollte den ganzen Test schnell hinter mich bringen, doch die Instruktionen des Testleiters fielen dermaßen detailliert aus, dass ich mich wirklich anstrengen musste, die Konzentration nicht zu verlieren. Etwa in der Mitte des ersten Untertests – Biologie- wurde das Ankreuzen mehr oder weniger zur Routine, wie aus den Übungen gewohnt und ich erreichte eine Art meditative Arbeitshaltung. Zeit war bei wirklich jedem Test – außer der Einpräge-Phase des Gedächtnistests – reichlich vorhanden.
Vorsicht beim Ankreuzen des Antwortbogens
Die Zahlenfolgen gehörten mit zu den leichtesten Aufgaben. Ein unangenehmes Gefühl bereitete mir jedoch stets das endgültige Ankreuzen der Antworten im Antwortbogen. Dabei unterliefen mir mindestens zwei Fehler: Einmal besserte ich eine Antwort falsch aus, es gab keine Möglichkeit dies rückgängig zu machen, und ein Kreuz setzte ich in einem Moment reduzierter Konzentration etwas hässlich. Ich überlegte, ob es schlau wäre, einen neuen Antwortbogen anzufordern, entschied mich aber dagegen – aus Angst, ich könnte beim Übertragen noch mehr Fehler machen. Nachdem der letzte Test überstanden war, verspürte ich kurz eine Erleichterung, die aber als bald von einer unterschwelligen Nervosität abgelöst wurde, die bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse nicht nachlassen wollte.