Kommunikationswirtschaft an der FH Wien der WKW studieren: So hat es bei mir geklappt
Ein Erfahrungsbericht von Elena, Kommunikationswirtschaft-Studentin an der FH Wien der WKW.
Die Euphorie, nachdem man endlich das richtige Studium gefunden hat, ist groß. Denn im Endeffekt ist die Suche nach dem richtigen Bildungsweg nur eine lange, intensive und anstrengende Recherche. Doch wenn man endlich den richtigen Weg gefunden hat, denkt man, jetzt kann einen nichts mehr aufhalten. Bis man bemerkt, welches Aufnahmeverfahren das Studium verlangt und sich erstmalig mit der Durchfallquote beschäftigt. In meinem Fall war es das Studium Kommunikationswirtschaft an der FH Wien der WKW und es werden von 12 Bewerbern ca. 1-2 Personen genommen. Solche Zahlen bewirken, dass man wieder anfängt zum überlegen: Ist das wirklich realistisch? Kann ich die eine Person aus den 12 Bewerbern sein? Was ist, wenn ich es nicht schaffe?
Während ich schon verzweifelt auf der Suche nach der richtigen Vorbereitung war und die Fülle von Angebot mich zum erschlagen drohte, kam eine Freundin mit der Rettung: Sie erzählte mir von aufnahmeprüfung.at
Sie hatte vor einiger Zeit einen Kurs für den Aufnahmetest und das anschließende Aufnahmegespräch für eine FH besucht. Sie war zwar im Endeffekt beim Aufnahmegespräch gescheitert, legte mir diesen Kurs aber wärmstens ans Herz. Am Anfang erschienen die Kursgebühren zwar etwas hoch, aber ich sprang über meine Schatten und meldeten mich ohne große Erwartungen an.
Mit Kurs und Probetest in die Vorbereitung
Der Kurs dauerte 3 Tage und die Kosten beinhalteten alle Vorbereitungsmaterialien, die wir auch nach Hause mitnehmen durften. Unsere Kursleiterin wirkte von Anfang an sympathisch, kompetent und zielstrebig uns alle ins unser Traumstudium befördern zu wollen. Die Organisation und Struktur des Kurses waren einwandfrei. Am Anfang besprach sie die Bewerbungsunterlagen und erklärte genau die gängigsten Fehler, wie man sie vermeiden konnte und wie man allein durch die Unterlagen positiv auffallen konnte. Nachdem alle Fragen diesbezüglich geklärt waren kamen wir zum Aufnahmetest. Hier startete sie damit, uns genau den Ablauf des Tests zu erläutern. Daraufhin begann sie systematisch alle Anforderungen abzuarbeiten und uns alles zu erklären, was wir wissen mussten. Jeden Punkt schlossen wir dann mit einer selbständigen Übung und anschließender Fragerunde ab, damit wirklich alle Ungewissheiten beseitigt werden konnten.
Nach 2 Tagen hatten wir den kompletten Test durchgesprochen und beendeten diesen Teil mit einem von ihr bereitgestellten Probetest. Dieser Test dauerte ca. 2 Stunden und dadurch wurde uns noch die genaue Testsituation vor Augen geführt.
Die Vorbereitung auf das Aufnahmegespräch
Nachdem der Test durchgesprochen war und alle Fragen beseitigt waren konnten wir uns am dritten und letzten Tag dem Aufnahmegespräch widmen. Am Anfang, war ich mir etwas unsicher, wie sie diesen Punkt gestalten wird. Im Kurs waren nämlich Interessenten für alle Studiengänge der FH Wien der WKW vertreten. Der Aufnahmetest ist bei allen ident, somit war es hier kein Problem, aber das Gespräch und der dazugehörige Auftrag variiert von Studium zu Studium sehr stark.
Doch auch hier nahm sich die Kursleiterin die Zeit, allen über den Ablauf für ihr jeweiliges Studium zu informieren und schaffte es auch wieder so den größten Teil der Nervosität zu beseitigen. In meinem Fall bestand das weitere Aufnahmeverfahren aus einem Gespräch mit 2 Professoren und einer kleinen Präsentation, in der man innerhalb von 20 Minuten aus einem zugeordneten Thema eine 5-minütige Präsentation vorbereiten muss. Diese muss man dann anschließend vor den restlichen Bewerbern und einer Kommission präsentieren.
Mit Übungen zum Gespräch, Tipps für Gestik und Mimik sowie Unterlagen für bereits gestellte Fragen und Themen in der Vergangenheit, wurden wir auch für diesen Bereich top vorbereitet. Am Ende des Kurses angelangt gab uns die Kursleiterin noch letzte Tipps und Tricks für das Aufnahmeverfahren und verabschiedete sich von uns.
Meine weitere Vorbereitung auf den Test
Am liebsten hätte ich den Aufnahmetest gleich nach dem Kurs geschrieben, doch es standen jetzt noch 4 Wochen vor mir, in denen ich wieder vieles vergessen sollte. Damit das nicht passiert, versuchte ich alle zwei bis drei Tage Übungen zum Test zu machen und somit immer am Laufenden zu bleiben. 1 Woche vor dem Test begann ich mich intensiv vorzubereiten. Doch es bereitete sich neben Maturavorbereitungen und Diplomarbeitspräsentation schwieriger als gedacht, sich auf den Test zu konzentrieren. Doch mit den Materialien vom Kurs schafft man es, ein gutes System zu entwickeln und dieses von Tag zu Tag abzuarbeiten. Es ist wirklich wichtig, die Übungen so oft wie möglich zu wiederholen und auch die Erklärungen wieder und wieder durchzugehen. Auch wenn man es zu Hause versteht, in der Testsituation wirkt dann wieder vieles wie weggeblasen und dieses Risiko kann man durch dauernde Wiederholung vermindern.
Der Tag des Aufnahmetests
Mein Aufnahmetest war um 08:00 am Vormittag. Ich bin bereits Stunden davor aufgestanden, um alles noch einmal durchzugehen und in Ruhe zu frühstücken. Wichtig ist, dass man für alles genug Zeit einplant, um keinen Stress zu bekommen. Leider gab es bei mir ein paar Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und obwohl ich eigentlich früh genug losgefahren bin, kam ich verschwitzt in der letzten Sekunde beim Raum an.
Ich empfehle natürlich keinem, so spät hinzukommen (dafür ist das Risiko einfach zu groß, es gar nicht mehr rein zu schaffen), aber im Nachhinein stellte es sich bei mir als gar nicht so schlecht heraus. Man muss sich nämlich vorstellen, dass pro Testdurchgang ca. 100 Bewerber sind. 100 Bewerber, die alle nervös sind und alle eigene Vorstellungen haben. Mich persönlich hätte es verrückt gemacht, wenn kurz vor dem Test so viele Leute mit verschiedenen Meinungen zum Test kommen und sich gegenseitig nur noch nervöser machen. Mein Vorschlag ist deswegen, sich vor dem Test etwas zur Seite zu stellen und sich einfach nur mit einem selbst zu beschäftigen.
Beim Test werden einem Papier und Stift zur Verfügung gestellt und man darf sowohl Trinken, als auch Essen mitnehmen. Ich begann den Test damit, dass ich zuerst 3 mal tief einatmete und mir Mut zusprach. Hier ist jetzt kein Platz mehr für Selbstzweifel! Der Test war genau so aufgebaut, wie wir es im Kurs gelernt hatten, was den Überraschungseffekt gleich 0 machte. Ein Fehler von mir war, dass ich während des Tests unbemerkt immer schneller und somit unaufmerksamer wurde, weil ich mich zu sehr von meinen Sitzkollegen beeinflussen ließ. Deswegen mein nächster Tipp: einfach alles ausblenden! Nach dem Kurs ist man gut vorbereitet und man braucht sich nicht unnötig nervös machen. Auch wenn die anderen schon weiter sind, ja nicht stressen lassen!
Im Grunde war der Test genau so wie ich ihn erwartet hatte, nur der Englisch Teil war etwas schwieriger und komplexer als gedacht.
So sah mein Aufnahmegespräch an der FH Wien der WKW aus
Es hat ca. 2 Wochen gedauert, bis ich die Ergebnisse bekommen habe und mich im weiteren Verlauf für das Aufnahmegespräch anmelden konnte. Nachdem die erste Euphorie wieder vorbei war, wurde mir bewusst, was jetzt noch auf mich zukommt und die Nervosität war wieder da. Im Kurs hatten wir viele Vorbereitungsfragen bekommen und ich legte mir wieder einen Plan an, wie lange ich jeden Tag dafür üben sollte. Es half mir auch die Fragen mit jemandem durchzusprechen, so konnte man sich besser in die Situation hineinversetzen.
Aber ein wichtiger Punkt bleibt auch beim Gespräch wieder: Seid ihr selbst! Es nützt nichts, wenn man sich eine perfekte Persönlichkeit vorstellt, um diese dort dann zu präsentieren, denn sie wissen genau, wenn man ihnen etwas vorspielt. Außerdem soll man ja aufgenommen werden, weil man zum Studium passt und wenn man sich zwanghaft verstellt, wäre das eher kontraproduktiv.
Die richtige Vorbereitung ist auch für das Gespräch wieder das A und O. Die Tage davor habe ich angefangen die Website und den Stundenplan nahezu auswendig zu lernen, um auf alle möglichen Fragen vorbereitet zu sein.
Für den Tag des Gesprächs gilt wieder das Gleiche wie für den Aufnahmetest: Besser etwas mehr Abstand suchen! Auch hier gibt es wieder Bewerber, die denken genau zu wissen was kommt und machen alle mit ihren unrealistischen Vorstellungen vom Gespräch verrückt.
Ich hatte das Glück, die Erste in meiner Runde zu sein und somit konnte mich keiner nervöser machen, als ich sowieso schon war. Beim Gespräch ist es einfach wichtig locker zu sein, die Professoren versuchen einen zwar schon mit ein paar Fragen zu testen (z. B. auf was ich mich im Stundenplan schon besonders freue und welche bereits erledigten Praxisprojekte ich kenne), aber im Grunde sind sie wirklich sehr nett und wollen auch nur das Beste. Einfach natürlich bleiben und so lange man sich im Vorhinein gut informiert hat, wird das sicher reichen.
Nach dem Gespräch hatte ich 1 Stunde Pause, bevor es mit der Präsentation weiterging. Dafür wurden wir in Gruppen von 10-11 Personen eingeteilt und zogen dann unser Thema. In meiner Gruppe gab es 6 Themen, 5 Themen mit jeweils einmal der Pro und Contra Ansicht und 1 Thema mit 3 verschiedenen Standpunkten. Ich war in der Gruppe mit den 3 verschiedenen Standpunkten und mein Thema war „Pro Home-Office“, meine 2 anderen Teammitglieder hatten „Pro Gleitzeit“ und „Pro fixe Arbeitszeit“. Andere Themen aus meiner Gruppe waren zum Beispiel „Pro/Kontra Waffenbesitz“, „Pro/Kontra Medizinversuche an Tieren“ und „Pro/Kontra Adoption für gleichgeschlechtliche Paare“.
Es ist offensichtlich, dass ein Standpunkt immer einfacher zu präsentieren ist als der andere. Jedoch geht es bei dieser Übung nicht darum, dass man selbst davon überzeugt ist. Die Kommission will einfach sehen, dass man jede Idee vertreten kann, egal ob man persönlich dafür oder dagegen ist.
Nachdem jeder sein Thema bekommen hat wird man mit allen möglichen Präsentationsunterlagen ausgestattet (Flipcharts, Stifte, Blöcke, etc.) und hat 20 Minuten Zeit um eine vernünftige Präsentation zu gestalten. Was man verwendet, ist einem selbst überlassen, die meisten entscheiden sich jedoch für ein Flipchart Plakat, da es in der kurzen Zeit am einfachsten zu gestalten ist.
Für die Präsentationen an sich gilt wieder der gleiche Grundsatz wie fürs Gespräch: nicht verstellen und einfach ganz natürlich sein. Aus meiner Gruppe war ich die einzige ohne Handkarten, was sehr positiv ankam und auch der Kommission sehr gefiel, weswegen ich auch jeden empfehlen würde die Zeit nicht in Stichwortkarten zu investieren.
Nachdem alle Präsentationen vorbei waren gab es noch eine kurze Feedback-Runde, wie wir den Tag erlebt haben und ob wir etwas an unseren Präsentationen verbessern würden. Diesmal musste man leider etwas länger auf eine Antwort warten, die Gespräche waren Ende Mai und die E-Mails für Zusage/Absage wurden Mitte Juli ausgesendet.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht konnte die Angst und die Nervosität vor dem ganzen Aufnahmeverfahren etwas nehmen und deutlich machen, dass es im Endeffekt im Gedanken schlimmer erscheint, als es dann wirklich ist. Denn wenn man den Aufnahmekurs besucht, sich gut auf alles vorbereitet und sich selbst nicht verstellt, steht einem nichts mehr im Wege. Wichtig ist auch, dass man keine Selbstzweifel entwickelt, die Annahme beginnt im Kopf und wenn man sich selbst einmal bewusst macht, dass man aufgenommen wird, weil man genau der/die Richtige ist, ist der halbe Weg schon geschafft. Denn, wenn das Studium wirklich das richtige ist, wird man es schaffen, egal wie viele Mitbewerber es auch geben mag.
Und als kleine Zusatzinfo: Meine E-Mail gehörte zu den Zusage E-Mails und ich kann nur sagen, ich hätte mit dem Studium keine bessere Entscheidung treffen können 😊